Benommen öffnete er die Augen und fühlte wie die Blutkruste aufbrach und sich wieder warmes Blut langsam an seine Schläfe hinab schlängelte. Wo war er? Sein Blick schweifte nach links und rechts und nur verschwommen nahm er andere Körper in seiner Nähe wahr. Sie alle lagen auf dem Boden, sowie er und tränkten mit ihrem warmen Blut die Erde. Er versuchte sich langsam aufzurichten und stellte zu seiner Überraschung fest, dass es einigermaßen ging. Mit einer Hand wischte er sich das Blut aus den Augen, welches nun in seine Auge rann. Sein Blick schweifte weiter über das Feld und er sah überall die Leichen seiner Freunde liegen. Trauer erfasste ihn und zu dem Blut mischten sich ein paar Tränen, die über seine Wangen rannen. Nun erinnerte er sich auch wieder an die Schlacht. Sie hatten Aufstellung genommen, um sich den Horden der Finsternis entgegenzustellen. Der Anblick der Kreaturen in den Reihen ihrer Gegner ließ ihn beim Gedanken daran wieder erschauern. Das was dort ihnen gegenüberstand über traf bei weitem das, was er sich hätte ausdenken können. Er war der Meinung, dass nicht mal das krankeste Hirn sich etwas so grässliches hätte ersinnen können. Mutierte Menschen mit Vogelkrallen als Hände, oder mit Vogelköpfen auf den Schultern. Kreaturen mit riesigen Krallen oder mit langen Schwänzen, die in einer Art von Axt endeten. Die Waffen hatten Widerhaken wohin man blickte und waren schartig, rostig und zumeist schon blutüberströmt gewesen. Nach dem Aufruf der Befehlshaber waren sie aufeinander zugestürmt und schnell bohrten sich Äxte in Schultern und Schwerter trennten Köpfe ab. Überall spritze Blut und keiner konnte bald noch Freund von Feind unterscheiden. Er focht um sein Leben und wusste nicht einmal ob er noch seine Freunde neben sich hatte oder schon im nächsten Augenblick ein Gegner neben ihm sein Schwert in seine Eingeweide rammen würde. Sein Blick wurde verschwommen und er schlug nur noch wild um sich. Überall waren Gegner, sie schienen förmlich aus dem Boden zu wachsen und er schlug sie ein ums andere Mal nieder. Einige seiner Gegner waren so verschlagen, dass sie sogar mit einem Bitten in den Augen auf ihn zukamen, doch er ließ sich nicht täuschen und stach ihnen sogleich diese falschen Augen aus. An die letzten Stunden in der Schlacht konnte er sich kaum noch erinnern. Er kämpfte bis zum Sonnenaufgang und nun stand die Sonne hoch am Himmel. Welcher Tag heute war, er wusste es nicht. Hatte er nur ein paar Stunden bewusstlos gelegen oder Tage? Wie waren all seine Freunde umgekommen, er wusste es nicht. Um ihn herum sah er nur die Körper seiner Freunde liegen, manche stöhnten noch leise, doch die meisten waren schon kalt und tot. Wo waren die ganzen Leiber seiner Gegner, die er niedergemetzelt hatte? Neben ihm schlug ein Soldat die Augen auf, doch als er ihn sah, bekam er einen schreckerfüllten Blick, stieß einen so grauenvollen Schrei voller Angst aus und verstarb im selben Augenblick. Er schaute sich um, hatte jemand diesen Moment noch miterlebt? Nein, anscheinend nicht. Doch was hatte diesen Mann so voller Angst werden lassen? Er war doch nur ein einfacher Mann, der gerade aufgewacht aus einer Schlacht auf einen blutdurchtränkten Boden saß. Er versuchte behutsam aufzustehen und es gelang recht gut. Sein Schwert fand er nicht weit von sich und nahm es, um sich darauf abzustützen als er langsam auf die Beine kam. Wieder schaute auf die blutigen Leiber ringsum ihn her und wunderte sich erneut, wie wenige Gegner hier in ihrem Blut lagen. Er hatte doch derer so viele getötet, wie konnten sie sich so weit weggeschleppt haben, dass sie nicht mehr zu sehen waren? Auf sein Schwert gestützt, schleppte er sich einige Meter weiter und fand seinen besten Freund am Boden liegen. Eine riesige klaffende Wunde an seiner Seite tränkte den Boden mit rotem Naß. Er kniete zu ihm nieder und schaute ihn traurig an. Nicht einmal er hatte überlebt, sein Freund seit seiner Jugend. Als er die Hand seines Freundes nahm, spürte er noch Wärme in ihr und drückt sie kurz. Erstaunt sah er, wie sein Freund die Augen langsam öffnete und ihn mit Angst in den Augen ansah. Warum bloß? Ein Zittern in den Lippen zeigte ihm, dass sein Freund etwas sagen wollte und er kam mit seinem Ohr dicht an dessen Mund. Ein leises Röcheln entkam seinem Mund. „Wieso hast Du das getan?“ Er schreckte zurück und schaut ihn mit Panik in den Augen an, dann wurde sein Blick leer. Langsam setzte er sich zurück. Seine Hand fand an seinem Gürtel das kleine Messer, was er immer zum schneiden seines Brotes benutzte. Behutsam nestelte er es heraus, nahm es fest in seine Hand und führte es nach vorn. Ein verschlagenes Lächeln überflog sein Gesicht aus dem die Augen seelenlos auf seinen Freund blickten. Dieser wand sich und versuchte zu schreien. Mit den letzten Kräften versuchte er von seinem seelenlosen Freund wegzukommen, doch zuviel Blut hatte er schon verloren. Mit einem Ruck fuhr das Messer über seine Kehle und ein letztes Röcheln verkündete seinen Tod. Benommen öffnete er die Augen und fühlte wie die Blutkruste aufbrach und sich wieder warmes Blut langsam an seine Schläfe hinab schlängelte. Wo war er? Sein Blick schweifte nach links und rechts und nur verschwommen nahm er andere Körper in seiner Nähe wahr. Sie alle lagen auf dem Boden, sowie er und tränkten mit ihrem warmen Blut die Erde. Er versuchte sich langsam aufzurichten und stellte zu seiner Überraschung fest, dass es einigermaßen ging. Mit einer Hand wischte er sich das Blut aus den Augen, welches nun in seine Augen rann. Sein Blick schweifte weiter über das Feld und er sah dicht neben sich die Leiche seines besten Freundes liegen. Mit durchschnittener Kehle lag er dort und würde nie wieder bei ihm sein. Trauer erfasste ihn und zu dem Blut mischten sich ein paar Tränen, die über seine Wangen rannen. Birgit P.
Eines Nachts trank Seán Sprionlaithe (auf Englisch: Stingy Jack), ein Mann, der für seine Gemeinheit und Bosheit bekannt war, in einer Taverne, als ein geheimnisvoller Mann in dunkler Kleidung hereinkam. Jack lud den Mann ein, einen Trank mit ihm zu teilen. Als Jack erfuhr, dass es sich bei dem Fremden um den Teufel handelte, war ihm sofort klar, dass dieser ihn holen wollte. Er musste schnell handeln, denn er war noch nicht bereit, zu sterben und in der Hölle zu schmachten. Als ihm die Rechnung für die Getränke präsentiert wurde, überzeugte Jack, der auch ein sehr kluger und verschlagener Mann war, den Teufel, sich in eine Münze zu verwandeln, damit Jack damit seine Rechnung bezahlen konnte. Der Teufel stimmte unter der Bedingung zu, dass er im Gegenzug Jacks Seele erhalten würde. Die beiden schlossen einen Vertrag und reichten sich die Hand. Aber anstatt die Münze zu benutzen, um seine Rechnung zu bezahlen, nahm Jack, der ein schlauer Gauner war, sie mit und ritzte die Form des Kreuzes in die Münze. So konnte der Teufel nicht mehr zurückwechseln. Der Teufel flehte und flehte Jack an, ihn gehen zu lassen, und schließlich willigte Jack ein, aber nur, wenn der Teufel versprach, die Seele, die Jack ihm schuldete, nie wieder einzusammeln. Der Teufel willigte widerwillig ein, und so kratzte Jack das Kreuz von der Münze und befreite den Teufel aus seiner Tasche. Der Legende nach war dies jedoch nicht das einzige Mal, dass Jack und der Teufel aufeinandertrafen. Ein paar Jahre später saß derselbe Stingy Jack in einem Obstgarten, als er erneut dem Teufel begegnete. Jack, der schlaue Trickster, der er war, überredete den Teufel, auf einen Apfelbaum zu klettern und Jack etwas zu essen zu geben. Der Teufel willigte ein, wiederum unter der Bedingung, dass Jack die Äpfel mit seiner Seele bezahlen würde. Aber als der Teufel im Baum war, schnitzte Jack, der ein schlauer Kerl war, ein Kreuz in den Stamm und hielt den Teufel gefangen. Jack und der Teufel einigten sich darauf, dass Jack ihn gehen lassen würde, wenn er zustimmte, Jack niemals in die Hölle zu bringen. Leider funktionierte diese Abmachung nicht, wie Jack es geplant hatte. Als Jack schließlich starb, kam seine Seele in den Himmel. Gott weigerte sich jedoch, ihn wegen seiner Gemeinheit und seiner schlechten Taten hineinzulassen. Daraufhin begab sich Jack in die Hölle und suchte einen Ort, an dem seine Seele ruhen konnte. Doch der Teufel, der zu seinem Wort steht, lehnt auch Jack ab. Gefangen zwischen Himmel und Hölle, war Jacks Geist gezwungen, in der Welt der Lebenden umherzuwandern. Der Teufel hatte jedoch Mitleid mit Jack und bot ihm eine brennende Kohle an, um ihm den Weg zu leuchten. Da sie zu heiß war, um sie in der Hand zu halten, schnitt Jack eine Rübe aus und legte die brennende Kohle hinein. Wann immer die Menschen die Lichter aus den Sümpfen aufsteigen sahen, schrieben sie sie Jack und seiner Laterne zu, wie er durch die Welt wandert und einen Platz zum Ausruhen sucht. Auf Irisch sind sie als Seán na Gealaí oder Tine Ghealáin bekannt , auf Englisch Will O' the Wisps. Heute, am Oíche Shamhna, (Samhain Abend) schnitzen wir Rüben aus und stellen Kerzen hinein, um den Weg für die Seelen zu erleuchten, die in der Welt umherwandern und versuchen, das Tor zur Anderswelt zu finden. Eimear Burke übersetzt von deepl überarbeitet von Anna Oakflower
Oh ja! Der Kuchen war super geworden, nicht einfach gut, nein super! Es hatte sich gelohnt, den weiten Weg in den Obstgarten beim alten Schloss zu gehen. Nur dort gab es diesen speziellen Pflaumenbaum. Meistens, wenn Frau Pflaumensucherin sich auf den Weg machte, um dort vorbeizuschauen, war diese spezielle Sorte Pflaumen noch nicht reif oder aber schon geerntet und gegessen. Aber in seltenen Jahren hatte sie Glück. Dieses Jahr war eines dieser Jahre, in denen sie mit vollen Händen nach Hause kam, ihr besonderes Kuchenrezept herauskramte, das was reserviert war für die besonderen Jahre und loslegte. Frau Pflaumensucherin war eine gesittete Dachsfrau im besten Alter, wie man das so schön nannte, wenn der zweite Frühling an einem vorbeizog. Sie wohnte im Wald mit der alten Eiche, unter der jedes Jahr zu Mittsommer ein Riesenfest mit allen Waldbewohnern gefeiert wurde. Das Fest war schon lange vorbei und der Herbst stand vor der Tür. Es war Zeit die besten und leckersten Kuchen zu backen. Einige würden sie wohl langweilig nennen, sie hütete Kuchenrezepte - zuggegeben die besten weit und breit - aber Abenteuer erlebte sie nicht. Das überliess sie den anderen Dachsen. Abenteuer waren, in ihren Augen, sehr gefährlich. Aber dieser Herbst sollte ihr ein besonderes Abenteuer bescheren. Frau Pflaumensucherin hatte auf dem Rückweg vom alten Schloß im Wald etwas überhört. Und das bereitete ihr Kopfzerbrechen. Also machte sie sich auf den Weg zu ihrer Nichte Meldis, diese war mit Arävin zur Schule gegangen und sie wusste alles über Abenteuer und die Welt ausserhalb des großen Waldes. Sie brachte von ihrem Kuchen mit und hoffte von dem leckeren Tee bei Meldis zu bekommen. Natürlich war nicht nur Meldis da, immerhin war es Nachmittag und jeder traf sich auf einen Tee bei Familie Dachs. Geschickt fragte sie die anderen aus, ob sie vielleicht auch Gerüchte gehört hätten, dass die alte Eiche gefällt werden solle und von wem? Und viel wichtiger, wer könne das verhindern? Aber alle waren empört, konnten sich nicht vorstellen, dass ihre alte Eiche gefällt werden sollte, und taten ihre Fragen als Schwarzmalerei ab. Sie seufzte innerlich. Sie hatte gehofft, dass jemand davon wusste. Also änderte sie ihre Taktik und fragte nach dem Verkäufer der magischen Fläschchen. Arävin, der große Abenteurer hatte von ihm erzählt und was seine magischen Gebräue alles konnten. So eine Flasche bräuchte sie, dachte sie. Aber keiner konnte sich an die Geschichten über einen magischen Händler erinnern. Als sie sich von Meldis verabschiedete, versuchte sie es nochmal, aber auch Meldis konnte sich an keine Geschichten erinnern.