Druidentum

Druidentum

Immer mehr Menschen folgen dem Weg des modernen Druidentums. Sei es als Philosophie oder Lebensweg, oder als Religion.

 

Aber was genau ist es, was macht einen modernen Druiden aus?

 

Eine Definition mag auf den ersten Blick nicht einfach erscheinen, aber es gibt viele Gemeinsamkeiten, die vielen Druiden wichtig sind und die helfen die Spiritualität und Philosophie des modernen Druidentums zu definieren.

Das heutige Druidentum wird den Naturreligionen zugeordnet. Die Natur wird als beseelt angesehen und der Mensch ist ein Teil von ihr, nicht ihr übergeordnet. In einer Welt, in der unser Lebensraum um uns immer mehr zerstört wird, zieht es Menschen zu einem Lebensweg, der die Natur achtet und ehrt. 

 

Das Druidentum ist undogmatisch und will keine festgeschriebenen Praktiken oder Glaubenssätze vorweisen. Gerade die Vielseitigkeit und das damit so viele verschiedene Richtungen nebeneinander existieren können, ist eine der Stärken des modernen Druidentums. Egal ob man an einen Pantheon an Göttern glaubt, oder nur ein Götterpaar, an einen Gott, oder sogar an keinen Gott, ob man die Weltsicht des Animismus oder des Humanismus oder andere vertritt, alles ist im Druidentum möglich, da Druiden jeden in seiner Einzigartigkeit akzeptieren. Diese Freiheit und Toleranz ist einer der Gründe, warum viele das Druidentum als Lebensphilosophie bevorzugen. 

Es ist eine Tradition, die zwar auf alten Wurzeln steht, sich aber immer wieder neu erfindet und weiterentwickelt. Durch diese stetige Weiterentwicklung kann sie sich den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit anpassen. Sei es die Zeit der industriellen Revolution, in der das Druidentum neu ausgerufen wurde oder heute, wo es den Menschen einen spirituellen Weg bietet, der die Natur und die eigenen Wurzeln im europäischen Bereich ehrt. Gerade im Mitteleuropäischen Raum haben die Kelten gelebt und sich ausgebreitet, bevor sie in die westlichen Grenzen zurückgedrängt wurden. So deshalb haben wir viele bedeutende Archäologische Stätten. Die Kelten sind unsere Ahnen und die Rückanbindung an die direkten Ahnen und die Natur um uns stillt eine Sehnsucht, aus der heraus sich viele heute auf die spirituelle Suche machen.


Neuer TextDruiden leben mit dem Rad der Jahreszeiten und viele feiern die 8 Jahreskreisfeste. Andere feiern die Mondzyklen oder andere astrologische Ereignisse. So viel ist möglich und es bleibt jedem selbst überlassen, was für ihn wichtig ist. Aber allen Druiden gemeinsam ist die Liebe zum Universum, der Natur und der Erde und dem Schutz derselben. Druiden sehen die Natur als beseelt an und Tiere, Bäume, Pflanzen und Steine sind ebenbürtige Freunde, mit denen man gemeinsam die Herausforderungen des Lebens meistert. Die Natur wird als Orakel und Ratgeber genutzt (wie im Ogham oder Tierorakeln). Es ist Druiden wichtig, die Welt besser zu hinterlassen, als sie ist.


Druiden besitzen die Weisheit vermeintlich unvereinbare Dinge miteinander auszubalancieren. Positive und Negative Kräfte sind gleich wichtig und viele Druiden glauben, dass sie nur zusammen existieren können. Druiden lieben die wilde unberührte Natur und gleichzeitig kommen sie mit der Zivilsation zurecht. Druiden interessieren sich für Wissenschaft und gleichzeitig akzeptieren sie das Mysterium unserer Existenz. Mit dem Mit der Verbindung zu den Kelten und was wir von ihnen wissen, wird einen neue Lebensphilosophie im Heute inspiriert. So verbinden Druiden altes Wissen mit dem Leben in der heutigen Zeit.

Für Druiden ist es wichtig, im Hier und Jetzt zu leben, es gibt in dieser Philosophie kein Versprechen eines Paradieses, das irgendwo auf uns wartet, sondern nur das Hier und Jetzt. Und dementsprechend versuchen sie mit ihrem Leben und der Natur umzugehen. 

Das Mysterium des Lebens in all seinen Facetten feiern


Magie kann für viele ein wichtiger Punkt sein. Druiden lassen sich von einem Sonnenuntergang oder einem Windstoss, der Blätter aufwirbelt verzaubern. Das Leben als magisch anzusehen und es entsprechend zu gestalten ist für viele ein bedeutender Punkt.

 

Die Verbindung zu den Ahnen ist ein wichtiger Aspekt im Druidentum. Ahnen sind nicht nur die eigenen Familienvorfahren, sondern jeder, dessen Geschichte inspiriert die Welt und das Leben besser zu gestalten.

 

Kreativität ist ein weiterer wichtiger Punkt, der allen gemein ist. Die Kreativität wird nicht nur für wunderbare Abende am Lagerfeuer mit Musik und Geschichten genutzt. Druiden glauben, das über die Kreativität wir unser wahres Selbst finden. Es ist Druiden wichtig, dass wir uns wohlfühlen in unserem Sein, unserem Körper und Gedanken. Druiden sind sich ihrer Rolle im Universum bewusst und sind bereit Alles zu lieben und anzunehmen was wir sind und diese Existenz im Universum, das Mysterium des Lebens in all seinen Facetten zu feiern. 

 

Es gibt verschiedene Wege im Druidentum selbst. Die Welt der Linden wurde von Menschen gegründet, die sich über den OBOD (Order of Bards, Ovates and Druides) kennen gelernt haben und so sind uns die Philosophien und Gedanken des OBOD ein wichtiger Bestandteil unseres Blickpunktes auf das Druidentum. 


Der Jahreskreis

Die Jahreszeiten wandeln sich stetig und doch wiederholen sie sich jedes Jahr. Durch das bewusste Wahrnehmen der sich wandelnden Jahreszeiten kommen wir der Natur und auch uns selbst näher. Das Rad des Jahres lädt uns ein das Leben und die Natur zu feiern. Heutige Druiden kennen 8 Feste zu denen sie den Wandel der Natur feiern. 

das Rad erleben

Werte des Druidentum


Der druidische Pfad ermutigt uns, uns mit der Erde zu verbinden, der unberührten Natur und dem Land auf dem wir leben.


Die Werte der Druiden umfassen den Frieden, die Liebe zur Natur und allen Lebewesen auf Erden,

Gerechtigkeit, Kreativität, Geschichte und Mythen, Achten der Ahnen und der Wahrheit.

Die Natur ist nicht nur unser Freund, sondern wir sehen uns als Teil der Natur,

eingereiht und ebenbürtig mit allem was die Erde ausmacht.



Wir sind Freund mit Bäumen, Steinen, Pflanzen, Tieren und lauschen dem Wasser und dem Wind.

Wir sind tief verwurzelt in der Erde und greifen nach den Sternen

und lassen uns von Sonne und Mond den Weg beleuchten.

Unsere Liebe zum Frieden durchzieht alles was wir tun.


Wir nehmen das eigene Sein an und lassen uns leiten von der Liebe zu allem Leben.




Das Druidentum des OBOD - dessen Weg wir gehen - ist weniger eine Religion als vielmehr eine Lebenseinstellung.

Zu unseren wichtigsten Werten gehören die Freiheit des Denkens, das Schaffen und Aufrechterhalten von Frieden und Friedfertigkeit sowie ein Verantwortungsgefühl für alle Lebewesen dieses Planeten.

Druiden sind Friedensstifter und Weisheitssuchende in einer gleichberechtigten Welt.

Wir sind offen für Mitglieder jeder Religion, Kultur und ethnischen Herkunft,  die unsere tolerante Grundhaltung teilen.

OBOD

Die Welt der Linden e.V. war ein Zusammenschluss von Mitgliedern vom OBOD, um Treffen einfacher zu organisieren. Das birgt die Frage: Was oder Wer ist der OBOD?



OBOD - Kurz für Order of Bards, Ovates and Druids ist ein englischer Orden gegründet von Ross Nichols.

Er ist einer der größten Druidenorden weltweit und war der erste Orden, der seine Lehre als Fernkurs angeboten hat. Seit ein paar Jahren gibt es alle 3 Kurse auch in deutscher Sprache.


Der Orden der Barden, Ovaten und Druiden ist eine Mysterienschule, eine Gemeinschaft von Leuten, die sich um die ganze Welt erstreckt. Die Mitglieder lieben die Natur, und folgen einem magisch spirituellen Pfad der die natürliche Welt in all ihrer Schönheit respektiert und beschützt. Menschen auf dem Weg des OBOD arbeiten mit spirituellen Lehren, die die Inspiration der Altvorderen Druiden und den alten Geschichten mit aktuellen Lehren und Einsichten in die Beziehung von Menschen mit der Welt der Pflanzen, Tiere, Sterne und Steine vereint.


Mitglieder bekommen das Studienmaterial entweder zugeschickt oder den englischen Bardenkurs gibt es mittlerweile auch online. Die übersetzen Kurse sind noch immer nur in gedruckter Version erhältlich.


Einige Mitglieder gehen den Weg alleine, für andere ist die Gemeinschaft ein wichtiger Aspekt des druidîschen Pfades. Treffen kann man sich auf Workshops, Camps, Gatherings, Druidentreffen und auch online auf Facebook oder Discord. Ein wichtiger Baustein für OBOD sind die Seedgroups oder Groves. Hierfür treffen sich lokal Mitglieder des OBOD, um gemeinsam den druidischen Pfad zu folgen. Die Vielfalt der Gruppen Gestaltung ist groß und hängt von den einzelnen Mitgliedern und Begebenheiten ab - so treffen sich einige um gemeinsam die 8 Jahreskreisfeste zu begehen, andere um gemeinsam keltische Orte zu erfahren oder um gemeinsam die Lehren zu vertiefen. Die Möglichkeiten sind so bunt wie das Leben selbst! Auf druidry.info findest du Seedgroups und Groves im deutschsprachigen Raum.



Mehr über den OBOD erfährst du auf der englischen Seite oder auf der deutschen Internetpräsenz des Ordens. Dort kannst du auch die Kurse bestellen. Die deutschsprachigen Kontaktmöglichkeiten findest du in dem Freitagsnewsletter der OBOD Gemeinschaft, für den du dich auf der deutschsprachigen Seite anmelden kannst.


die Links:

www.druidry.org

www.druidry.info


Naturspiritualität

In der Naturspiritualität ist die Natur die Verkörperung der göttlichen, heiligen oder spirituellen Kraft. Indigene Kulturen überall auf der Welt glauben, dass die Natur beseelt ist und verehren sie. Auch das moderne Heidentum (Paganismus)- inklusive Druidentum und Schamanismus-  wird zu den Naturreligionen gezählt. Wir als Menschen sind Teil des Systems, gleichberechtigt mit den Tieren, Pflanzen und Steinen und der Erde. Wir leben im Einklang und im Bewusstsein mit den Jahreszeiten und der Natur – Wir sind Teil des Ganzen.

 

Blogposts zum Thema Druidentum

von Birdrider 20. Dezember 2024
Es herrschte völlige Dunkelheit. Die Schwestern atmeten schwer, sie fühlten die Röte auf ihren Wangen. Auch nach so unendlich vielen Jahren war das immer noch ein ganz besonderer Moment. Ehrfurcht erfasste sie auch nach so unzählbaren Malen jedes Mal von Neuem. Das Leuchten war immer schwächer geworden, es hatte zu flackern begonnen und dann war der Moment gekommen. Ein kurzes Scharren der Scherenblätter und im geschäftigen Treiben der Höhle, in der sie saßen, hatte sich ein Raum der absoluten Stille gebildet, eine Insel des Friedens. Die beiden betrachteten liebevoll das letzte Glimmen. Das gehörte dazu. Es gab einen festen Ablauf in dem, was sie taten und der wurde strikt eingehalten. Sie erhoben sich von ihren Plätzen und traten aus der hohlen Eibe hinaus in die Dunkelheit der sternlosen Nacht. Es war die Gelegenheit, über ihr vollbrachtes Werk nachzusinnen, bevor sie wieder an die Arbeit gingen. So viele Geschichten waren erzählt worden, heilsame und herausfordernde. Sorgfältig hatten sie sich um ihr Werk gekümmert. Die Zuteilerin hatte mit größter Sorgfalt den Faden gleichmäßig zu einem Knäuel aufgewickelt. Das war ihre Aufgabe. Das und ihre dritte Schwester zu rufen, wenn sie spürte, dass es Zeit war. Darin bestand ihre Gabe. Sie fühlte es, wenn ein Faden lang genug gesponnen war und es Zeit war, das Knäuel zu beenden. Ihre Schwester, die Spinnerin, verstand es vortrefflich, die kunstvollsten Garne zu spinnen. Die Fäden konnten stark, stabil und belastbar sein, aber auch zart, fein und fragil. Die Besonderheit ihrer Fäden lag darin, deren Beschaffenheit abzuwechseln. Wenn der Faden einmal etwas stärker oder robuster war, gefiel es der Spinnerin oft, darauf eine Weile einen zarteren und dünneren Abschnitt zu spinnen. Nur selten spann sie einen gleichmäßig dünnen oder robusten Faden. Sobald sie damit begann zu spinnen, begann auch der entstehende Faden, eine feine pulsierende Helligkeit auszustrahlen. Sobald die Zuteilerin die Fertigstellung des Knäuels erkannt hatte, rief sie die dritte Schwester dazu. Die dritte Schwester, die Unabwendbare, brachte, wenn sie gerufen wurde, immer ihre alte große Schere mit, mit der sie den fertigen Faden abschnitt. Manchmal sah sie einen etwas wehmütigen Ausdruck in den Augen ihrer Schwestern, vor allem die Spinnerin schien manchmal das Gefühl zu haben, ihre Arbeit noch nicht beendet zu haben. Aber es gab einen festen Ablauf und der besagte, dass der Faden durchtrennt würde, sobald die Zuteilerin ihn für lang genug befunden hatte. Die Unabwendbare verstand die virtuosen Formen der verschiedensten Gespinste ihrer Schwester nicht, sie sah nur das vollendete Knäuel, das entstand, nachdem sie ihre Arbeit getan hatte. Der Ablauf besagte, dass nach dem Vollenden eines Knäuels Spinnerin und Zuteilerin vor die Höhle treten sollten, um ihren Geist zu reinigen und zu klären. Auf dem Weg zum Höhlenausgang legte die Zuteilerin das fertige Knäuel behutsam in den dafür vorgesehenen Korb. Es hieß, dass die fertigen Garne einer mächtigen und wissenden Frau gebracht wurden, die seit dem Anbeginn der Zeiten aus diesen Fäden ein kunstvolles Netz wob. Es hieß auch, dass sie verschiedene Knäuel derartig miteinander verarbeitete, dass es aussah, als würden sie miteinander tanzen, manchmal wild und manchmal ruhig und innig. Sie schien auch die unterschiedliche Beschaffenheit der einzelnen Fäden zu schätzen wissen und dachte sich in den immer wiederkehrenden Runden des Netzes neue und vielfältige Muster aus, die sie erschuf. Ihr Name war lange schon vergessen, obgleich ihr Netz, das sie kreisförmig webte, weithin berühmt war. Spinnerin und Zuteilerin traten also aus der Höhle. Sie passierten die beiden Holunderbüsche, die den Eingang flankierten. Es war Nacht und kein Stern stand am Himmel. Die Dunkelheit dauerte nun schon auffallend lange. Alles war in einem wiederkehrenden Rhythmus eingebunden, das Spinnen, das Bemessen und das Durchtrennen, ebenso das Verweben der Garne oder das Atemschöpfen vor dem nächsten Faden. Und auch ein Kommen und Gehen von Hell und Dunkel gehörte dazu. Nun hatte die Spinnerin das Gefühl, das der neue Tag schon lange auf sich warten ließ... Die Stille und die undurchdringliche Dunkelheit hüllten sie ein und beide wurden sie ruhig und ihre Gedanken, welche es auch immer waren, zogen dahin. Wie auf ein geheimes Zeichen wandten sie sich um und traten wieder in die Eibenhöhle ein. Sie bahnten sich ihren Weg zwischen den unzähligen anderen Schwestern, ihren Spinnrädern und Körben mit fertigen Knäueln. Sie waren zahllose Schwestern, denn tausende und abertausende Fäden wollten gleichzeitig gesponnen werden. Die leicht vor sich hin pulsierenden Fäden erleuchteten die Höhle mit einem schwachen, warmen Licht. Sie sahen ihre Schwester, die Unabwendbare, wie sie gerade ihre Schere wegsteckte und sich von einem Spinnrad abwandte. Alles hatte einen festen, wiederkehrenden Ablauf. Die Schwestern nahmen ihre Plätze ein und die Spinnerin machte sich gerade daran, einen neuen Faden zu beginnen, als sie eine Berührung an ihrem Fuß spürte. Ein Eichenblatt war vom Wind in die Höhle geweht worden. So etwas geschah sonst nie. Versonnen blickte sie zum Eingang der Höhle und ihre Augen weiteten sich. Am Horizont war ein Schimmern zu sehen, das schnell an Kraft zunahm. Die Zuteilerin folgte ihrem Blick und auch all die anderen Schwestern hielten in ihrem Tun inne und sahen den neuen Morgen dämmern. Ein erster Sonnenstrahl kletterte über den Horizont und fand seinen Weg genau in die hohle Eibe. Er fiel auf den neuen Faden in der Hand der Spinnerin und ein strahlendes, majestätisches Leuchten durchdrang den Faden, heller als alle anderen Fäden in der Höhle. Während Spinnerin und Zuteilerin noch ehrfürchtig den Faden betrachteten, begann rings um sie herum wieder das stetige Treiben. Geschichten wurden erzählt, Fäden gesponnen und aufgewickelt. Während sie den neuen Faden an ihre Schwester weiterreichte, raunte sie mit ihrer alten, rostig klingenden Stimme: „Das Licht ist neu geboren“. von Birdrider
von Birgit P. 29. Oktober 2024
Benommen öffnete er die Augen und fühlte wie die Blutkruste aufbrach und sich wieder warmes Blut langsam an seine Schläfe hinab schlängelte. Wo war er? Sein Blick schweifte nach links und rechts und nur verschwommen nahm er andere Körper in seiner Nähe wahr. Sie alle lagen auf dem Boden, sowie er und tränkten mit ihrem warmen Blut die Erde. Er versuchte sich langsam aufzurichten und stellte zu seiner Überraschung fest, dass es einigermaßen ging. Mit einer Hand wischte er sich das Blut aus den Augen, welches nun in seine Auge rann. Sein Blick schweifte weiter über das Feld und er sah überall die Leichen seiner Freunde liegen. Trauer erfasste ihn und zu dem Blut mischten sich ein paar Tränen, die über seine Wangen rannen. Nun erinnerte er sich auch wieder an die Schlacht. Sie hatten Aufstellung genommen, um sich den Horden der Finsternis entgegenzustellen. Der Anblick der Kreaturen in den Reihen ihrer Gegner ließ ihn beim Gedanken daran wieder erschauern. Das was dort ihnen gegenüberstand über traf bei weitem das, was er sich hätte ausdenken können. Er war der Meinung, dass nicht mal das krankeste Hirn sich etwas so grässliches hätte ersinnen können. Mutierte Menschen mit Vogelkrallen als Hände, oder mit Vogelköpfen auf den Schultern. Kreaturen mit riesigen Krallen oder mit langen Schwänzen, die in einer Art von Axt endeten. Die Waffen hatten Widerhaken wohin man blickte und waren schartig, rostig und zumeist schon blutüberströmt gewesen. Nach dem Aufruf der Befehlshaber waren sie aufeinander zugestürmt und schnell bohrten sich Äxte in Schultern und Schwerter trennten Köpfe ab. Überall spritze Blut und keiner konnte bald noch Freund von Feind unterscheiden. Er focht um sein Leben und wusste nicht einmal ob er noch seine Freunde neben sich hatte oder schon im nächsten Augenblick ein Gegner neben ihm sein Schwert in seine Eingeweide rammen würde. Sein Blick wurde verschwommen und er schlug nur noch wild um sich. Überall waren Gegner, sie schienen förmlich aus dem Boden zu wachsen und er schlug sie ein ums andere Mal nieder. Einige seiner Gegner waren so verschlagen, dass sie sogar mit einem Bitten in den Augen auf ihn zukamen, doch er ließ sich nicht täuschen und stach ihnen sogleich diese falschen Augen aus. An die letzten Stunden in der Schlacht konnte er sich kaum noch erinnern. Er kämpfte bis zum Sonnenaufgang und nun stand die Sonne hoch am Himmel. Welcher Tag heute war, er wusste es nicht. Hatte er nur ein paar Stunden bewusstlos gelegen oder Tage? Wie waren all seine Freunde umgekommen, er wusste es nicht. Um ihn herum sah er nur die Körper seiner Freunde liegen, manche stöhnten noch leise, doch die meisten waren schon kalt und tot. Wo waren die ganzen Leiber seiner Gegner, die er niedergemetzelt hatte? Neben ihm schlug ein Soldat die Augen auf, doch als er ihn sah, bekam er einen schreckerfüllten Blick, stieß einen so grauenvollen Schrei voller Angst aus und verstarb im selben Augenblick. Er schaute sich um, hatte jemand diesen Moment noch miterlebt? Nein, anscheinend nicht. Doch was hatte diesen Mann so voller Angst werden lassen? Er war doch nur ein einfacher Mann, der gerade aufgewacht aus einer Schlacht auf einen blutdurchtränkten Boden saß. Er versuchte behutsam aufzustehen und es gelang recht gut. Sein Schwert fand er nicht weit von sich und nahm es, um sich darauf abzustützen als er langsam auf die Beine kam. Wieder schaute auf die blutigen Leiber ringsum ihn her und wunderte sich erneut, wie wenige Gegner hier in ihrem Blut lagen. Er hatte doch derer so viele getötet, wie konnten sie sich so weit weggeschleppt haben, dass sie nicht mehr zu sehen waren? Auf sein Schwert gestützt, schleppte er sich einige Meter weiter und fand seinen besten Freund am Boden liegen. Eine riesige klaffende Wunde an seiner Seite tränkte den Boden mit rotem Naß. Er kniete zu ihm nieder und schaute ihn traurig an. Nicht einmal er hatte überlebt, sein Freund seit seiner Jugend. Als er die Hand seines Freundes nahm, spürte er noch Wärme in ihr und drückt sie kurz. Erstaunt sah er, wie sein Freund die Augen langsam öffnete und ihn mit Angst in den Augen ansah. Warum bloß? Ein Zittern in den Lippen zeigte ihm, dass sein Freund etwas sagen wollte und er kam mit seinem Ohr dicht an dessen Mund. Ein leises Röcheln entkam seinem Mund. „Wieso hast Du das getan?“ Er schreckte zurück und schaut ihn mit Panik in den Augen an, dann wurde sein Blick leer. Langsam setzte er sich zurück. Seine Hand fand an seinem Gürtel das kleine Messer, was er immer zum schneiden seines Brotes benutzte. Behutsam nestelte er es heraus, nahm es fest in seine Hand und führte es nach vorn. Ein verschlagenes Lächeln überflog sein Gesicht aus dem die Augen seelenlos auf seinen Freund blickten. Dieser wand sich und versuchte zu schreien. Mit den letzten Kräften versuchte er von seinem seelenlosen Freund wegzukommen, doch zuviel Blut hatte er schon verloren. Mit einem Ruck fuhr das Messer über seine Kehle und ein letztes Röcheln verkündete seinen Tod. Benommen öffnete er die Augen und fühlte wie die Blutkruste aufbrach und sich wieder warmes Blut langsam an seine Schläfe hinab schlängelte. Wo war er? Sein Blick schweifte nach links und rechts und nur verschwommen nahm er andere Körper in seiner Nähe wahr. Sie alle lagen auf dem Boden, sowie er und tränkten mit ihrem warmen Blut die Erde. Er versuchte sich langsam aufzurichten und stellte zu seiner Überraschung fest, dass es einigermaßen ging. Mit einer Hand wischte er sich das Blut aus den Augen, welches nun in seine Augen rann. Sein Blick schweifte weiter über das Feld und er sah dicht neben sich die Leiche seines besten Freundes liegen. Mit durchschnittener Kehle lag er dort und würde nie wieder bei ihm sein. Trauer erfasste ihn und zu dem Blut mischten sich ein paar Tränen, die über seine Wangen rannen. Birgit P.
von Eimear Burke 29. Oktober 2024
Eines Nachts trank Seán Sprionlaithe (auf Englisch: Stingy Jack), ein Mann, der für seine Gemeinheit und Bosheit bekannt war, in einer Taverne, als ein geheimnisvoller Mann in dunkler Kleidung hereinkam. Jack lud den Mann ein, einen Trank mit ihm zu teilen. Als Jack erfuhr, dass es sich bei dem Fremden um den Teufel handelte, war ihm sofort klar, dass dieser ihn holen wollte. Er musste schnell handeln, denn er war noch nicht bereit, zu sterben und in der Hölle zu schmachten. Als ihm die Rechnung für die Getränke präsentiert wurde, überzeugte Jack, der auch ein sehr kluger und verschlagener Mann war, den Teufel, sich in eine Münze zu verwandeln, damit Jack damit seine Rechnung bezahlen konnte. Der Teufel stimmte unter der Bedingung zu, dass er im Gegenzug Jacks Seele erhalten würde. Die beiden schlossen einen Vertrag und reichten sich die Hand. Aber anstatt die Münze zu benutzen, um seine Rechnung zu bezahlen, nahm Jack, der ein schlauer Gauner war, sie mit und ritzte die Form des Kreuzes in die Münze. So konnte der Teufel nicht mehr zurückwechseln. Der Teufel flehte und flehte Jack an, ihn gehen zu lassen, und schließlich willigte Jack ein, aber nur, wenn der Teufel versprach, die Seele, die Jack ihm schuldete, nie wieder einzusammeln. Der Teufel willigte widerwillig ein, und so kratzte Jack das Kreuz von der Münze und befreite den Teufel aus seiner Tasche. Der Legende nach war dies jedoch nicht das einzige Mal, dass Jack und der Teufel aufeinandertrafen. Ein paar Jahre später saß derselbe Stingy Jack in einem Obstgarten, als er erneut dem Teufel begegnete. Jack, der schlaue Trickster, der er war, überredete den Teufel, auf einen Apfelbaum zu klettern und Jack etwas zu essen zu geben. Der Teufel willigte ein, wiederum unter der Bedingung, dass Jack die Äpfel mit seiner Seele bezahlen würde. Aber als der Teufel im Baum war, schnitzte Jack, der ein schlauer Kerl war, ein Kreuz in den Stamm und hielt den Teufel gefangen. Jack und der Teufel einigten sich darauf, dass Jack ihn gehen lassen würde, wenn er zustimmte, Jack niemals in die Hölle zu bringen. Leider funktionierte diese Abmachung nicht, wie Jack es geplant hatte. Als Jack schließlich starb, kam seine Seele in den Himmel. Gott weigerte sich jedoch, ihn wegen seiner Gemeinheit und seiner schlechten Taten hineinzulassen. Daraufhin begab sich Jack in die Hölle und suchte einen Ort, an dem seine Seele ruhen konnte. Doch der Teufel, der zu seinem Wort steht, lehnt auch Jack ab. Gefangen zwischen Himmel und Hölle, war Jacks Geist gezwungen, in der Welt der Lebenden umherzuwandern. Der Teufel hatte jedoch Mitleid mit Jack und bot ihm eine brennende Kohle an, um ihm den Weg zu leuchten. Da sie zu heiß war, um sie in der Hand zu halten, schnitt Jack eine Rübe aus und legte die brennende Kohle hinein. Wann immer die Menschen die Lichter aus den Sümpfen aufsteigen sahen, schrieben sie sie Jack und seiner Laterne zu, wie er durch die Welt wandert und einen Platz zum Ausruhen sucht. Auf Irisch sind sie als Seán na Gealaí oder Tine Ghealáin bekannt , auf Englisch Will O' the Wisps. Heute, am Oíche Shamhna, (Samhain Abend) schnitzen wir Rüben aus und stellen Kerzen hinein, um den Weg für die Seelen zu erleuchten, die in der Welt umherwandern und versuchen, das Tor zur Anderswelt zu finden. Eimear Burke übersetzt von deepl überarbeitet von Anna Oakflower
von Anna Oakflower 20. September 2024
Oh ja! Der Kuchen war super geworden, nicht einfach gut, nein super! Es hatte sich gelohnt, den weiten Weg in den Obstgarten beim alten Schloss zu gehen. Nur dort gab es diesen speziellen Pflaumenbaum. Meistens, wenn Frau Pflaumensucherin sich auf den Weg machte, um dort vorbeizuschauen, war diese spezielle Sorte Pflaumen noch nicht reif oder aber schon geerntet und gegessen. Aber in seltenen Jahren hatte sie Glück. Dieses Jahr war eines dieser Jahre, in denen sie mit vollen Händen nach Hause kam, ihr besonderes Kuchenrezept herauskramte, das was reserviert war für die besonderen Jahre und loslegte. Frau Pflaumensucherin war eine gesittete Dachsfrau im besten Alter, wie man das so schön nannte, wenn der zweite Frühling an einem vorbeizog. Sie wohnte im Wald mit der alten Eiche, unter der jedes Jahr zu Mittsommer ein Riesenfest mit allen Waldbewohnern gefeiert wurde. Das Fest war schon lange vorbei und der Herbst stand vor der Tür. Es war Zeit die besten und leckersten Kuchen zu backen. Einige würden sie wohl langweilig nennen, sie hütete Kuchenrezepte - zuggegeben die besten weit und breit - aber Abenteuer erlebte sie nicht. Das überliess sie den anderen Dachsen. Abenteuer waren, in ihren Augen, sehr gefährlich. Aber dieser Herbst sollte ihr ein besonderes Abenteuer bescheren. Frau Pflaumensucherin hatte auf dem Rückweg vom alten Schloß im Wald etwas überhört. Und das bereitete ihr Kopfzerbrechen. Also machte sie sich auf den Weg zu ihrer Nichte Meldis, diese war mit Arävin zur Schule gegangen und sie wusste alles über Abenteuer und die Welt ausserhalb des großen Waldes. Sie brachte von ihrem Kuchen mit und hoffte von dem leckeren Tee bei Meldis zu bekommen. Natürlich war nicht nur Meldis da, immerhin war es Nachmittag und jeder traf sich auf einen Tee bei Familie Dachs. Geschickt fragte sie die anderen aus, ob sie vielleicht auch Gerüchte gehört hätten, dass die alte Eiche gefällt werden solle und von wem? Und viel wichtiger, wer könne das verhindern? Aber alle waren empört, konnten sich nicht vorstellen, dass ihre alte Eiche gefällt werden sollte, und taten ihre Fragen als Schwarzmalerei ab. Sie seufzte innerlich. Sie hatte gehofft, dass jemand davon wusste. Also änderte sie ihre Taktik und fragte nach dem Verkäufer der magischen Fläschchen. Arävin, der große Abenteurer hatte von ihm erzählt und was seine magischen Gebräue alles konnten. So eine Flasche bräuchte sie, dachte sie. Aber keiner konnte sich an die Geschichten über einen magischen Händler erinnern. Als sie sich von Meldis verabschiedete, versuchte sie es nochmal, aber auch Meldis konnte sich an keine Geschichten erinnern.
von Birgit P. 1. August 2024
Früher als die Menschen vom Verkauf von Wolle, Roggen und Weizen lebten, war Gerste noch zu wenig genutzt. Auch damals wurde schon von den Bauern selber gebrannt, doch mehr für den eigenen Bedarf. Das, was bei dieser Brennerei rauskam, konnte nur als ‚Fusel’ bezeichnet werden. Eines Tages änderte sich dies jedoch plötzlich. Es wird erzählt, ein Bauer sei auf seinem Feld gewesen und habe den Acker gepflügt, als sein Pflug auf etwas stieß. Ein Aufschrei erklang. Der erschreckte Bauer nahm den Pflug aus der Furche und buddelte mit den Händen an der Stelle. Etwas Buntes blitzte durch die Erde und er grub weiter. So nach und nach erkannte er, was er dort ausbuddelte und beeilte sich den Kleinen nicht entwischen zu lassen. Diese Sorge war jedoch unbegründet, da er den Kleinen mit dem Pflug am Fuß erwischt hatte und er eh nicht hätte weglaufen können. Kleine Augen sahen ihn über eine große gnubbelige Nase böse aus dem tiefen Loch an. Der Bauer erkannte, dass dieses Loch in einen Gang führte, der unter seinem Feld Richtung Wald verlief. „Es tut mir leid“, sagte der Bauer, „ich wollte Dich nicht verletzen. Lass mich Dir helfen.“ Und er streckte ihm seine Hand hin. Der kleine Mann grummelte vor sich hin, erkannte aber wohl, dass er allein nicht weiter kam und nahm, die ihm dargebotene Hand. Der Bauer zog ihn heraus und schaute sich dann den Fuß an. „Wenn Du erlaubst, würde ich Dich gern zu meiner Frau bringen, die hat in solchen Dingen mehr Geschick. Und dort bekommst Du auch etwas Warmes zu trinken.“ Versuchte der Bauer die böse Miene des Kleinen zu beschwichtigen. Dieser sagte immer noch nichts, nickte nur kurz und ließ sich ins Haus bringen. Die Frau sah sich den Fuß an, säuberte die Wunde und verband sie. Dann brühte sie Tee auf und stellte zu dem Becher mit Tee einen kleinen Becher vom Selbstgebrannten ihres Mannes dazu. „Hier“, sagte Sie „das wird Dich von innen wärmen.“ Als der kleine Mann dieses Gesöff runter geschüttet hatte und sich schüttelte, brach er endlich das Schweigen. „Bah, so was trinkt Ihr hier? Kein Wunder das die Menschen nicht alt werden, wenn sie sich mit so was vergiften.“ Der Bauer schaute betreten. „Es ist das Beste, was wir anbieten können, wir haben nicht viel und in den kalten Winternächten wärmt es. Es tut mir leid, dass es Dir nicht schmeckt.“ Der Kleine überlegte eine Weile, dann schien es, als wäre er zu einem Entschluss gekommen. „Gut, Du hast mich zwar mit Deinem Pflug verletzt, aber es tat Dir leid und Du hast Dich gut benommen. Ich werde Dich für Deine Liebenswürdigkeit entlohnen.“ Er verriet ihm ein Rezept, wie man aus Gerste ein wunderbares wärmendes Getränk braut, das sogar das Leben verlängerte. Er bat den Bauern jedes Jahr um diese Zeit nicht dieses Feld zu pflügen, sondern noch drei Tage zu warten. Die Bauersleute versprachen es und der kleine Mann verabschiedete sich. Beim Weggehen nestelte er etwas aus seiner Jacke und warf es über das Feld. Ein schwaches Glühen lief über das ganze Feld bis zur hinteren Ecke. Der Bauer und seine Frau schauten erstaunt dem Glühen hinterher und als sie wieder nach dem kleinen Mann schauten, war er verschwunden. In den darauffolgenden Jahren baute der Bauer auf diesem Feld Gerste an und die Ernte war jedes Mal reich. Er braute aus der Gerste das Wasser des Lebens, wie er es nannte und verkaufte auch etwas davon auf dem Markt. Sie mussten nie wieder darben und es ging ihnen immer gut. Im nächsten Jahr stand auf einmal der kleine Mann wieder vor der Tür, trank eine Tasse Tee mit ihnen und einen Becher des neuen Selbstgebrannten. Nach einem gemütlichen Gespräch machte er sich wieder auf den Weg. Über die Zeit freundeten sie sich an und in den folgenden Jahren erschien er immer zur gleichen Zeit. Mit der Zeit wechselten die Besitzer dieses Hofes so oft, dass man nicht mehr genau sagen kann, in wessen Besitz dieser Hof nun ist oder ob das Feld nicht verwildert ist. Das Rezept wurde bald von vielen nachgemacht, doch nie schmeckte es so gut, wie aus der Gerste von diesem Feld. Und so hofft jeder, dass sein Feld, das verzauberte Feld ist und er mit dieser Gerste das beste Wasser des Lebens macht. Der Glaube an ein längeres Leben trug das seine dazu bei.
von Peter D 29. Juli 2024
Pflanzen - die Ausgebeuteten Verlierer im Spiel des Lebens? Wir sehen, wie wichtig Pflanzen für uns sind. Sie reinigen die Atmosphäre und lagern Kohlenstoffdioxid. Und mit der Lagerung schaffen sie gleichzeitig Nahrung, Medizin, Kleidung und Energiequelle für uns. Und nicht nur für uns, auch für die Tierwelt sind Pflanzen unersetzlich. Aber was ist denn, wenn ein Mensch kommt und einen Baum fällen will? Oder wie sieht es bei einem Waldbrand aus? Oder was geschieht, wenn Insekten beginnen eine Pflanze zu fressen? Stellen wir uns mal zwei Fotos vor:
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