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Weisheit der Natur - Eine Rezension

1. Februar 2022

Altes Wissen der Druiden für unsere Zeit - Philipp Carr Gomm

Deutschsprachige Literatur von und über Druiden hat immer noch einen gewissen Seltenheitswert. Umso wichtiger ist es, dass mit „Weisheit der Natur“ seit 2009 eines der Werke von Philip Carr Gomm, dem langjährigen Chiefdruid des Order of Bards, Ovates und Druids vorliegt. 

Erschienen ist die englische Originalausgabe 2006 in einer Reihe, die sich in Kurzeinführungen mit den Glaubenssätzen, Vorstellungen und Grundannahmen verschiedenster spiritueller und wissenschaftlicher Gruppen auseinandersetzt. Ein idealer Ort, um zu Beginn des 21. Jahrhunderts darüber zu informieren, was genau denn Druiden eigentlich glauben. Und damit fängt das Problem an. Denn ein Kennzeichen der druidischen Bewegung ist ihre Vielfalt, die der der von ihnen verehrten Natur zum Verwechseln ähnlich sieht. Für Philip und viele andere liegt genau hier auch ihre Stärke. Dynamisch, tolerant, mit dem berühmten bifokalen Blick, der auch Gegensätze zusammen zu denken vermag, bietet das Druidentum einen Raum für viele Lebensformen und Überzeugungen. Das Gefühl, nachhause zu kommen, wenn sie beginnen, den druidischen Weg zu gehen, haben deshalb Druiden, die viele Götter anbeten ebenso wie buddhistische, christliche, muslimische oder agnostische Druiden. 

Das verbindende Element ist, dass sie alle eine tiefe Verbindung zur Natur haben, als deren selbstverständlicher Teil sie sich erleben. Toleranz herrscht im Druidentum, wie Philip in seinem sympathisch begeisternden Erzählstil darlegt, auch gegenüber den vielen Exzentrikern in der Vergangenheit der Bewegung, wie beispielsweise Iolo Morganwg, der komplette Rituale im walisischen Stil erfand, die so gut gemacht sind, dass sie Traditionslinien wurden und heute von vielen einfach deshalb praktiziert werden, weil sie Teil einer lebendigen Spiritualität geworden sind. Philip beginnt sein Buch mit den Druiden des 21. Jahrhunderts, deren Vorhandensein inzwischen keine Überraschung mehr ist, denn die Bewegung hat in den letzten Jahrzehnten weltweit Interesse ausgelöst und ist zu einem Anziehungspunkt für Sinnsucher geworden. 



Die Druiden der Gegenwart repräsentieren zugleich das Spektrum der Möglichkeiten, den druidischen Weg zu gehen und sind der Ausgangspunkt für den historischen Rückblick, in dem Philip vor allem die Geschichte des Revivals der Druiden erzählt. Im inhaltlichen Teil geht es um die Bereiche Schamanismus, Heilkunde, Magie, Ethik und Werte und die verschiedenen Möglichkeiten den Grundideen des druidischen Wegs im Alltag Ausdruck zu verleihen. Die letzten Kapitel beschäftigen sich mit den Möglichkeiten, tiefer in das Druidentum einzutauchen, stellen verschiedene Teile der Bewegung vor und werfen in einem Interview mit Philip einen Blick in die Zukunft des Druidentums. Für Einsteiger ist die Lektüre unbedingt geeignet. Wer mehr wissen möchte, findet in Philips ebenfalls auf Deutsch vorliegendem Buch „Der Weg des Druiden“ einen sehr persönlichen Einblick in seine druidischen Lebensform.

Infos zum Buch: Philip Carr Gomm: Weisheit der Natur. Altes Wissen der Druiden für unsere Zeit
Aurum Verlag, Bielefeld, 2009, 176 S., ISBN 978-3-89901-181-4, 15,88 €

von Birgit P. 29. Oktober 2024
Benommen öffnete er die Augen und fühlte wie die Blutkruste aufbrach und sich wieder warmes Blut langsam an seine Schläfe hinab schlängelte. Wo war er? Sein Blick schweifte nach links und rechts und nur verschwommen nahm er andere Körper in seiner Nähe wahr. Sie alle lagen auf dem Boden, sowie er und tränkten mit ihrem warmen Blut die Erde. Er versuchte sich langsam aufzurichten und stellte zu seiner Überraschung fest, dass es einigermaßen ging. Mit einer Hand wischte er sich das Blut aus den Augen, welches nun in seine Auge rann. Sein Blick schweifte weiter über das Feld und er sah überall die Leichen seiner Freunde liegen. Trauer erfasste ihn und zu dem Blut mischten sich ein paar Tränen, die über seine Wangen rannen. Nun erinnerte er sich auch wieder an die Schlacht. Sie hatten Aufstellung genommen, um sich den Horden der Finsternis entgegenzustellen. Der Anblick der Kreaturen in den Reihen ihrer Gegner ließ ihn beim Gedanken daran wieder erschauern. Das was dort ihnen gegenüberstand über traf bei weitem das, was er sich hätte ausdenken können. Er war der Meinung, dass nicht mal das krankeste Hirn sich etwas so grässliches hätte ersinnen können. Mutierte Menschen mit Vogelkrallen als Hände, oder mit Vogelköpfen auf den Schultern. Kreaturen mit riesigen Krallen oder mit langen Schwänzen, die in einer Art von Axt endeten. Die Waffen hatten Widerhaken wohin man blickte und waren schartig, rostig und zumeist schon blutüberströmt gewesen. Nach dem Aufruf der Befehlshaber waren sie aufeinander zugestürmt und schnell bohrten sich Äxte in Schultern und Schwerter trennten Köpfe ab. Überall spritze Blut und keiner konnte bald noch Freund von Feind unterscheiden. Er focht um sein Leben und wusste nicht einmal ob er noch seine Freunde neben sich hatte oder schon im nächsten Augenblick ein Gegner neben ihm sein Schwert in seine Eingeweide rammen würde. Sein Blick wurde verschwommen und er schlug nur noch wild um sich. Überall waren Gegner, sie schienen förmlich aus dem Boden zu wachsen und er schlug sie ein ums andere Mal nieder. Einige seiner Gegner waren so verschlagen, dass sie sogar mit einem Bitten in den Augen auf ihn zukamen, doch er ließ sich nicht täuschen und stach ihnen sogleich diese falschen Augen aus. An die letzten Stunden in der Schlacht konnte er sich kaum noch erinnern. Er kämpfte bis zum Sonnenaufgang und nun stand die Sonne hoch am Himmel. Welcher Tag heute war, er wusste es nicht. Hatte er nur ein paar Stunden bewusstlos gelegen oder Tage? Wie waren all seine Freunde umgekommen, er wusste es nicht. Um ihn herum sah er nur die Körper seiner Freunde liegen, manche stöhnten noch leise, doch die meisten waren schon kalt und tot. Wo waren die ganzen Leiber seiner Gegner, die er niedergemetzelt hatte? Neben ihm schlug ein Soldat die Augen auf, doch als er ihn sah, bekam er einen schreckerfüllten Blick, stieß einen so grauenvollen Schrei voller Angst aus und verstarb im selben Augenblick. Er schaute sich um, hatte jemand diesen Moment noch miterlebt? Nein, anscheinend nicht. Doch was hatte diesen Mann so voller Angst werden lassen? Er war doch nur ein einfacher Mann, der gerade aufgewacht aus einer Schlacht auf einen blutdurchtränkten Boden saß. Er versuchte behutsam aufzustehen und es gelang recht gut. Sein Schwert fand er nicht weit von sich und nahm es, um sich darauf abzustützen als er langsam auf die Beine kam. Wieder schaute auf die blutigen Leiber ringsum ihn her und wunderte sich erneut, wie wenige Gegner hier in ihrem Blut lagen. Er hatte doch derer so viele getötet, wie konnten sie sich so weit weggeschleppt haben, dass sie nicht mehr zu sehen waren? Auf sein Schwert gestützt, schleppte er sich einige Meter weiter und fand seinen besten Freund am Boden liegen. Eine riesige klaffende Wunde an seiner Seite tränkte den Boden mit rotem Naß. Er kniete zu ihm nieder und schaute ihn traurig an. Nicht einmal er hatte überlebt, sein Freund seit seiner Jugend. Als er die Hand seines Freundes nahm, spürte er noch Wärme in ihr und drückt sie kurz. Erstaunt sah er, wie sein Freund die Augen langsam öffnete und ihn mit Angst in den Augen ansah. Warum bloß? Ein Zittern in den Lippen zeigte ihm, dass sein Freund etwas sagen wollte und er kam mit seinem Ohr dicht an dessen Mund. Ein leises Röcheln entkam seinem Mund. „Wieso hast Du das getan?“ Er schreckte zurück und schaut ihn mit Panik in den Augen an, dann wurde sein Blick leer. Langsam setzte er sich zurück. Seine Hand fand an seinem Gürtel das kleine Messer, was er immer zum schneiden seines Brotes benutzte. Behutsam nestelte er es heraus, nahm es fest in seine Hand und führte es nach vorn. Ein verschlagenes Lächeln überflog sein Gesicht aus dem die Augen seelenlos auf seinen Freund blickten. Dieser wand sich und versuchte zu schreien. Mit den letzten Kräften versuchte er von seinem seelenlosen Freund wegzukommen, doch zuviel Blut hatte er schon verloren. Mit einem Ruck fuhr das Messer über seine Kehle und ein letztes Röcheln verkündete seinen Tod. Benommen öffnete er die Augen und fühlte wie die Blutkruste aufbrach und sich wieder warmes Blut langsam an seine Schläfe hinab schlängelte. Wo war er? Sein Blick schweifte nach links und rechts und nur verschwommen nahm er andere Körper in seiner Nähe wahr. Sie alle lagen auf dem Boden, sowie er und tränkten mit ihrem warmen Blut die Erde. Er versuchte sich langsam aufzurichten und stellte zu seiner Überraschung fest, dass es einigermaßen ging. Mit einer Hand wischte er sich das Blut aus den Augen, welches nun in seine Augen rann. Sein Blick schweifte weiter über das Feld und er sah dicht neben sich die Leiche seines besten Freundes liegen. Mit durchschnittener Kehle lag er dort und würde nie wieder bei ihm sein. Trauer erfasste ihn und zu dem Blut mischten sich ein paar Tränen, die über seine Wangen rannen. Birgit P.
von Eimear Burke 29. Oktober 2024
Eines Nachts trank Seán Sprionlaithe (auf Englisch: Stingy Jack), ein Mann, der für seine Gemeinheit und Bosheit bekannt war, in einer Taverne, als ein geheimnisvoller Mann in dunkler Kleidung hereinkam. Jack lud den Mann ein, einen Trank mit ihm zu teilen. Als Jack erfuhr, dass es sich bei dem Fremden um den Teufel handelte, war ihm sofort klar, dass dieser ihn holen wollte. Er musste schnell handeln, denn er war noch nicht bereit, zu sterben und in der Hölle zu schmachten. Als ihm die Rechnung für die Getränke präsentiert wurde, überzeugte Jack, der auch ein sehr kluger und verschlagener Mann war, den Teufel, sich in eine Münze zu verwandeln, damit Jack damit seine Rechnung bezahlen konnte. Der Teufel stimmte unter der Bedingung zu, dass er im Gegenzug Jacks Seele erhalten würde. Die beiden schlossen einen Vertrag und reichten sich die Hand. Aber anstatt die Münze zu benutzen, um seine Rechnung zu bezahlen, nahm Jack, der ein schlauer Gauner war, sie mit und ritzte die Form des Kreuzes in die Münze. So konnte der Teufel nicht mehr zurückwechseln. Der Teufel flehte und flehte Jack an, ihn gehen zu lassen, und schließlich willigte Jack ein, aber nur, wenn der Teufel versprach, die Seele, die Jack ihm schuldete, nie wieder einzusammeln. Der Teufel willigte widerwillig ein, und so kratzte Jack das Kreuz von der Münze und befreite den Teufel aus seiner Tasche. Der Legende nach war dies jedoch nicht das einzige Mal, dass Jack und der Teufel aufeinandertrafen. Ein paar Jahre später saß derselbe Stingy Jack in einem Obstgarten, als er erneut dem Teufel begegnete. Jack, der schlaue Trickster, der er war, überredete den Teufel, auf einen Apfelbaum zu klettern und Jack etwas zu essen zu geben. Der Teufel willigte ein, wiederum unter der Bedingung, dass Jack die Äpfel mit seiner Seele bezahlen würde. Aber als der Teufel im Baum war, schnitzte Jack, der ein schlauer Kerl war, ein Kreuz in den Stamm und hielt den Teufel gefangen. Jack und der Teufel einigten sich darauf, dass Jack ihn gehen lassen würde, wenn er zustimmte, Jack niemals in die Hölle zu bringen. Leider funktionierte diese Abmachung nicht, wie Jack es geplant hatte. Als Jack schließlich starb, kam seine Seele in den Himmel. Gott weigerte sich jedoch, ihn wegen seiner Gemeinheit und seiner schlechten Taten hineinzulassen. Daraufhin begab sich Jack in die Hölle und suchte einen Ort, an dem seine Seele ruhen konnte. Doch der Teufel, der zu seinem Wort steht, lehnt auch Jack ab. Gefangen zwischen Himmel und Hölle, war Jacks Geist gezwungen, in der Welt der Lebenden umherzuwandern. Der Teufel hatte jedoch Mitleid mit Jack und bot ihm eine brennende Kohle an, um ihm den Weg zu leuchten. Da sie zu heiß war, um sie in der Hand zu halten, schnitt Jack eine Rübe aus und legte die brennende Kohle hinein. Wann immer die Menschen die Lichter aus den Sümpfen aufsteigen sahen, schrieben sie sie Jack und seiner Laterne zu, wie er durch die Welt wandert und einen Platz zum Ausruhen sucht. Auf Irisch sind sie als Seán na Gealaí oder Tine Ghealáin bekannt , auf Englisch Will O' the Wisps. Heute, am Oíche Shamhna, (Samhain Abend) schnitzen wir Rüben aus und stellen Kerzen hinein, um den Weg für die Seelen zu erleuchten, die in der Welt umherwandern und versuchen, das Tor zur Anderswelt zu finden. Eimear Burke übersetzt von deepl überarbeitet von Anna Oakflower
von Anna Oakflower 20. September 2024
Oh ja! Der Kuchen war super geworden, nicht einfach gut, nein super! Es hatte sich gelohnt, den weiten Weg in den Obstgarten beim alten Schloss zu gehen. Nur dort gab es diesen speziellen Pflaumenbaum. Meistens, wenn Frau Pflaumensucherin sich auf den Weg machte, um dort vorbeizuschauen, war diese spezielle Sorte Pflaumen noch nicht reif oder aber schon geerntet und gegessen. Aber in seltenen Jahren hatte sie Glück. Dieses Jahr war eines dieser Jahre, in denen sie mit vollen Händen nach Hause kam, ihr besonderes Kuchenrezept herauskramte, das was reserviert war für die besonderen Jahre und loslegte. Frau Pflaumensucherin war eine gesittete Dachsfrau im besten Alter, wie man das so schön nannte, wenn der zweite Frühling an einem vorbeizog. Sie wohnte im Wald mit der alten Eiche, unter der jedes Jahr zu Mittsommer ein Riesenfest mit allen Waldbewohnern gefeiert wurde. Das Fest war schon lange vorbei und der Herbst stand vor der Tür. Es war Zeit die besten und leckersten Kuchen zu backen. Einige würden sie wohl langweilig nennen, sie hütete Kuchenrezepte - zuggegeben die besten weit und breit - aber Abenteuer erlebte sie nicht. Das überliess sie den anderen Dachsen. Abenteuer waren, in ihren Augen, sehr gefährlich. Aber dieser Herbst sollte ihr ein besonderes Abenteuer bescheren. Frau Pflaumensucherin hatte auf dem Rückweg vom alten Schloß im Wald etwas überhört. Und das bereitete ihr Kopfzerbrechen. Also machte sie sich auf den Weg zu ihrer Nichte Meldis, diese war mit Arävin zur Schule gegangen und sie wusste alles über Abenteuer und die Welt ausserhalb des großen Waldes. Sie brachte von ihrem Kuchen mit und hoffte von dem leckeren Tee bei Meldis zu bekommen. Natürlich war nicht nur Meldis da, immerhin war es Nachmittag und jeder traf sich auf einen Tee bei Familie Dachs. Geschickt fragte sie die anderen aus, ob sie vielleicht auch Gerüchte gehört hätten, dass die alte Eiche gefällt werden solle und von wem? Und viel wichtiger, wer könne das verhindern? Aber alle waren empört, konnten sich nicht vorstellen, dass ihre alte Eiche gefällt werden sollte, und taten ihre Fragen als Schwarzmalerei ab. Sie seufzte innerlich. Sie hatte gehofft, dass jemand davon wusste. Also änderte sie ihre Taktik und fragte nach dem Verkäufer der magischen Fläschchen. Arävin, der große Abenteurer hatte von ihm erzählt und was seine magischen Gebräue alles konnten. So eine Flasche bräuchte sie, dachte sie. Aber keiner konnte sich an die Geschichten über einen magischen Händler erinnern. Als sie sich von Meldis verabschiedete, versuchte sie es nochmal, aber auch Meldis konnte sich an keine Geschichten erinnern.
von Birgit P. 1. August 2024
Früher als die Menschen vom Verkauf von Wolle, Roggen und Weizen lebten, war Gerste noch zu wenig genutzt. Auch damals wurde schon von den Bauern selber gebrannt, doch mehr für den eigenen Bedarf. Das, was bei dieser Brennerei rauskam, konnte nur als ‚Fusel’ bezeichnet werden. Eines Tages änderte sich dies jedoch plötzlich. Es wird erzählt, ein Bauer sei auf seinem Feld gewesen und habe den Acker gepflügt, als sein Pflug auf etwas stieß. Ein Aufschrei erklang. Der erschreckte Bauer nahm den Pflug aus der Furche und buddelte mit den Händen an der Stelle. Etwas Buntes blitzte durch die Erde und er grub weiter. So nach und nach erkannte er, was er dort ausbuddelte und beeilte sich den Kleinen nicht entwischen zu lassen. Diese Sorge war jedoch unbegründet, da er den Kleinen mit dem Pflug am Fuß erwischt hatte und er eh nicht hätte weglaufen können. Kleine Augen sahen ihn über eine große gnubbelige Nase böse aus dem tiefen Loch an. Der Bauer erkannte, dass dieses Loch in einen Gang führte, der unter seinem Feld Richtung Wald verlief. „Es tut mir leid“, sagte der Bauer, „ich wollte Dich nicht verletzen. Lass mich Dir helfen.“ Und er streckte ihm seine Hand hin. Der kleine Mann grummelte vor sich hin, erkannte aber wohl, dass er allein nicht weiter kam und nahm, die ihm dargebotene Hand. Der Bauer zog ihn heraus und schaute sich dann den Fuß an. „Wenn Du erlaubst, würde ich Dich gern zu meiner Frau bringen, die hat in solchen Dingen mehr Geschick. Und dort bekommst Du auch etwas Warmes zu trinken.“ Versuchte der Bauer die böse Miene des Kleinen zu beschwichtigen. Dieser sagte immer noch nichts, nickte nur kurz und ließ sich ins Haus bringen. Die Frau sah sich den Fuß an, säuberte die Wunde und verband sie. Dann brühte sie Tee auf und stellte zu dem Becher mit Tee einen kleinen Becher vom Selbstgebrannten ihres Mannes dazu. „Hier“, sagte Sie „das wird Dich von innen wärmen.“ Als der kleine Mann dieses Gesöff runter geschüttet hatte und sich schüttelte, brach er endlich das Schweigen. „Bah, so was trinkt Ihr hier? Kein Wunder das die Menschen nicht alt werden, wenn sie sich mit so was vergiften.“ Der Bauer schaute betreten. „Es ist das Beste, was wir anbieten können, wir haben nicht viel und in den kalten Winternächten wärmt es. Es tut mir leid, dass es Dir nicht schmeckt.“ Der Kleine überlegte eine Weile, dann schien es, als wäre er zu einem Entschluss gekommen. „Gut, Du hast mich zwar mit Deinem Pflug verletzt, aber es tat Dir leid und Du hast Dich gut benommen. Ich werde Dich für Deine Liebenswürdigkeit entlohnen.“ Er verriet ihm ein Rezept, wie man aus Gerste ein wunderbares wärmendes Getränk braut, das sogar das Leben verlängerte. Er bat den Bauern jedes Jahr um diese Zeit nicht dieses Feld zu pflügen, sondern noch drei Tage zu warten. Die Bauersleute versprachen es und der kleine Mann verabschiedete sich. Beim Weggehen nestelte er etwas aus seiner Jacke und warf es über das Feld. Ein schwaches Glühen lief über das ganze Feld bis zur hinteren Ecke. Der Bauer und seine Frau schauten erstaunt dem Glühen hinterher und als sie wieder nach dem kleinen Mann schauten, war er verschwunden. In den darauffolgenden Jahren baute der Bauer auf diesem Feld Gerste an und die Ernte war jedes Mal reich. Er braute aus der Gerste das Wasser des Lebens, wie er es nannte und verkaufte auch etwas davon auf dem Markt. Sie mussten nie wieder darben und es ging ihnen immer gut. Im nächsten Jahr stand auf einmal der kleine Mann wieder vor der Tür, trank eine Tasse Tee mit ihnen und einen Becher des neuen Selbstgebrannten. Nach einem gemütlichen Gespräch machte er sich wieder auf den Weg. Über die Zeit freundeten sie sich an und in den folgenden Jahren erschien er immer zur gleichen Zeit. Mit der Zeit wechselten die Besitzer dieses Hofes so oft, dass man nicht mehr genau sagen kann, in wessen Besitz dieser Hof nun ist oder ob das Feld nicht verwildert ist. Das Rezept wurde bald von vielen nachgemacht, doch nie schmeckte es so gut, wie aus der Gerste von diesem Feld. Und so hofft jeder, dass sein Feld, das verzauberte Feld ist und er mit dieser Gerste das beste Wasser des Lebens macht. Der Glaube an ein längeres Leben trug das seine dazu bei.
von Peter D 29. Juli 2024
Pflanzen - die Ausgebeuteten Verlierer im Spiel des Lebens? Wir sehen, wie wichtig Pflanzen für uns sind. Sie reinigen die Atmosphäre und lagern Kohlenstoffdioxid. Und mit der Lagerung schaffen sie gleichzeitig Nahrung, Medizin, Kleidung und Energiequelle für uns. Und nicht nur für uns, auch für die Tierwelt sind Pflanzen unersetzlich. Aber was ist denn, wenn ein Mensch kommt und einen Baum fällen will? Oder wie sieht es bei einem Waldbrand aus? Oder was geschieht, wenn Insekten beginnen eine Pflanze zu fressen? Stellen wir uns mal zwei Fotos vor:
von Anna Oakflower 21. Juni 2024
Die Eichhörnchen waren ganz aufgeregt. Aufgeregter als sonst. Die Sommersonnwende stand vor der Tür und der ganze Wald war beschäftigt. Alljährlich fand um die alte Eiche in der Mitte des Waldes ein großes Fest statt und alle halfen mit. Die Glühwürmchen sorgten für die Beleuchtung, die Spinnen hingen die verschiedensten Dekorationen auf, die das ganze Jahr über gebastelt wurden. Jeder half mit, dass der längste Tag und die kürzeste Nacht zu einem unvergesslichen Ereignis wurde. Die alte Eiche stand schon seit uralter Zeit mitten im Wald. Es gab kein Tier, dass sich an eine Zeit erinnern konnte, wo sie nicht als Ruhepol ihre schützenden Zweige über den Waldboden spannte. Es wuchsen ein paar junge Bäume in ihrem Schatten, und die Sonne fand immer wieder ihren Weg zwischen den Blättern hindurch, so dass der Waldboden übersät war mit Kräutern und Waldblumen. In der Nähe war eine Senke, in der sich das Wasser sammelte und die Tiere schauten gerne vorbei, wenn sie zum Trinken kamen. Alle trafen sich unter der Eiche, und so hatte es irgendwann einmal angefangen. Keiner konnte sich erinnern wann - weder die Eule noch der Hirsch - aber jedes Jahr trafen sich alle unter der Eiche, um die kürzeste Nacht zu feiern. Und bald war es wieder so weit. Die Eichhörnchen rannten aufgeregt durch den Wald und erzählten es überall. Die jungen Dachse waren dieses Jahr besonders aufgeregt. Irgendwo her kam das Gerücht, dass Arävin auch zum Fest kommen würde. Jeder Jungdachs kannte seine Abenteuer. Ihn persönlich zu treffen und aus erster Hand zu hören, was er auf seinen Reisen erlebt hatte, wäre ein wahrgewordener Traum! Sie steckten mit ihrer Vorfreude den ganzen Wald an und auch die Eiche wurde neugierig, ob Arävin sich blicken lassen würde, und was er zu erzählen hätte. Und so kam der große Tag, die Sonne ging morgens auf und strahlte auf die Blätter der Eiche. Unter der Eiche wurde ein Festmahl aufgebaut. Die Rehe und Hasen hatten von den Wiesen um den Wald Blüten gebracht. Die Spinnen hatten gekonnt den Baum damit geschmückt. Die Eiche freute sich jedes Jahr auf diese Zeit: all die verschiedenen Düfte und Blüten! Sie konnte die ganze Welt sehen, ohne jemals ihren Wald zu verlassen! Und all die Vögel, Käfer, Insekten und Tiere, die aus dem ganzen Wald zusammenkamen, um unter ihren Ästen zu feiern! Und da kamen schon die ersten Gäste angeflogen, die Schnecken waren schon eine Weile unterwegs, um heute da zu sein und den Tag und die Nacht mitzuerleben. Die Füchse, Hasen und Igel trafen sich. Hier, unter der alten Eiche war ein besonderer Raum: Jeder achtete den anderen und es war wichtiger zusammen zu kommen und den Tag und die Nacht miteinander zu verbringen, als gegeneinander zu stehen. Da die Tiere aus den verschiedensten Richtungen im Wald zusammenkamen, war es auch immer die Zeit, um sich auszutauschen und zu hören, wie es all den Tieren in den anderen Bereichen des Waldes so erging. Der Tag verflog wie im Nu und langsam wurden alle Kinder ungeduldig. Wo war Arävin, kam er überhaupt? Die Vorbereitungen für den Abend begannen, die ersten Fledermäuse und Eulen zeigten sich, die Glühwürmchen begannen die Lichter anzumachen, aber von Arävin war noch nichts zu sehen. Zum Glück mussten die Kinder nicht ihre Eltern anbetteln, wach bleiben zu dürfen, um zu schauen, ob er nicht doch noch vorbeischaute. Denn heute, in der kürzesten Nacht unter der alten Eiche, da würde niemand früh zu Bett gehen. Morgen konnten alle schlafen, aber heute waren der Tag und die Nacht endlos. Die Eule erzählte gerade einer Schar von Zuhörern von ihrem Ausflug in den Obstgarten hinter dem Wald in die südliche Richtung – da wo es die leckersten Pfirsiche gab. (Das konnte Frau Pflaumensucherin bestätigen, sie backte die besten Pfirsichkuchen weit und breit!) Da ertönte ein Horn. Der Schall kam von hoch oben aus der Eiche und alle schauten verwundert dorthin. Die Kinder erkannten ihn zuerst und fingen an zu jubeln. Hoch oben stand ihr Held! Der Abenteurer Arävin. An seinem Gürtel hing eine runde Flasche mit einer Flüssigkeit in der Farbe des Sonnenuntergangs. Daneben hing sein besonderes Messer, mit dem er überall erkannt wurde. Und um seinen Hals hing die Kette mit dem leuchtenden Stern – dem Stern, der ihm den Weg wies, wie Arävin gerne erzählte. Frau Pflaumensucherin schüttelte nur den Kopf, so viel Dramatik für einen Auftritt! Sie hätte viel lieber die Geschichte von der Eule fertig gehört, um zu erfahren, wann die Pfirsiche dieses Jahr reif sein würden, aber jetzt wollte jeder Platz machen für Arävin und ihn mit Fragen bombardieren und von seinen Abenteuern hören. Die Kinder würden wieder für ein Jahr Geschichte zum Nachspielen, haben, soviel war klar! Arävin kletterte vom Baum herunter. Wie so ein Dachs da hochgekommen sein sollte, das war nicht jedem klar, aber bei Arävin war alles möglich. Die Abenteuer, von denen er erzählte, zerschlugen da jeden Zweifel! Dieses Mal hatte er seinen Freund dabei – Martin, das Wiesel. Die beiden waren schon als Kinder unzertrennlich gewesen und hatten zusammen von der großen Welt geträumt. Die Sonne war mittlerweile untergegangen, die Lichter waren angezündet worden und warfen ein besonderes Licht auf die Eiche. Die Eiche wusste nie so genau, was ihr liebster Teil dieses Festes war. Der Tag oder die Nacht, in der die Glühwürmchen es schafften, dass der Sternenhimmel sich unter ihrem Blätterdach zu versammeln schien. Sie kam sich immer vor, als ob sie im Weltall schwebte, eingekreist von funkelnden Sternen. Aber vielleicht war es auch einfach das ganze Fest, überlegte die Eiche. Alles gehörte zusammen. Arävin und Martin wurden begeistert begrüßt und schon bald erzählten sie von ihren Abenteuern, die sie in andere Wälder geführt hatten. Sie erzählten von den Wesen und Bäumen, denen sie dort begegnet waren. Davon, wie der Stern sie sicher auf ihrem Weg leitete. Wie sie denn wüssten, was ihr Weg sei, wollte da mutig ein junger Fuchs wissen. Arävin schaute Martin an, und Martin schaute Arävin an. Martin zuckte mit den Schultern. Da sagte Arävin: „Wenn ich Angst habe, den nächsten Schritt zu tun, dann weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“ – Die jungen Hasen und Rehe schauten sich mit großen Augen an. Über Angst wussten sie ganz viel. Aber Angst brachte ihnen eher bei, davonzulaufen, als weiterzugehen. Was meinte Arävin damit nur? Auch die jungen Füchse und Dachse konnten mit der Aussage von Arävin nicht so viel anfangen. Die Eule verdrehte die Augen und meinte dann, dass nur Abenteurer so verrückt seien und auf die Herausforderung zuliefen. Aber Frau Pflaumensucherin, die wusste genau wovon Arävin redete. Sie hatte häufig Angst, dass ein neues Kuchenrezept nicht so gelingen würde, wie sie dachte, aber sie probierte es trotzdem. Und häufig, wurde es der neue Lieblingskuchen, der unbedingt für das nächste Sommerfest gebacken werden musste. Manchmal brauchte es Angst, um überhaupt den ersten Schritt zu wagen. Das wusste sie nur zu gut! Vielleicht sollte sie die jungen Hasen und Rehe nächstes Jahr mit auf die Suche nach den besten Zutaten für die neueste Kuchenkreation nehmen, damit sie lernten mutig auf ihr Leben zuzugehen, während Arävin wieder in fremden Wäldern umherzog, um Kunde aus fernen Ländern mitzubringen! Das war ein schöner Gedanke, fand sie. Und die Eiche lächelte glücklich und zufrieden, dass wieder ein Jahr voller Teilen, Freundschaften und Neue Wege finden vor den Festgästen unter ihren Ästen lag. Sie freute sich auf die nächste Sommersonnwende, um zu hören, was die Wesen in ihrem Wald das kommende Jahr so alles erlebt haben würden.
von Peter D. 11. Juni 2024
Innerhalb der 300 – 400 Millionen Jahre „Versuch und Irrtum“ sind regelmäßig ganze Wälder verschwunden, begraben von Erdrutschen oder vom Meer überschwemmt. Und eingeschlossen unter Erde oder Wasser, ohne Luft und mit starkem Druck (durch das Gewicht von Erde und Wasser), haben sich diese Wälder verwandelt in Erdgas, Öl und Kohle. Auf diese Weise sind Milliarden von Tonnen CO2 aus der Atmosphäre genommen und in der Erde eingelagert worden. Sogar heute noch ist mehr CO2 in allen Bäumen/Pflanzen der Welt gelagert, als wir CO2 als Gas in der Atmosphäre frei herumschwirren haben. Aber wie genau lagern Bäume CO2: Über die Photosynthese wird aus der Atmosphäre CO2 aufgenommen und Sauerstoff (O) abgegeben. CO2 → Baum(C) → O2 anhand dieser Gleichung sehen wir, dass CO2 in den Baum hinein wandert, aber nur die O‘s (2Stück) wieder herauskommen. Das C (Kohlenstoff muss also im Baum geblieben sein) Und genauso ist es auch. Die Pflanzen behalten den Kohlenstoff und lagern diesen ein. In den Wurzeln als Stärke, in Früchten als Zucker und im Holz als Cellulose, in Blättern (aber nicht nur dort) werden sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe gelagert. Die wir zum Beispiel als Medizin oder Genusssubstanzen nutzen (z.B. THC, Vitamine, Caffee, Nikotin u.v.m.) Alle diese Stoffe bestehen aus Kohlenstoff!! Ein weiterer Punkt, wie Pflanzen unsere Erde transformiert und lebensfähig gemacht haben, ist ihr Einsatz und Einfluss als Klima-Spezialist Ein Baum kann an einem sonnigen Tag rund 200l Wasser aus der Erde ziehen. Wie er das macht, ist immer noch nicht endgültig geklärt. Große Bäume schaffen bis zu 1000l am Tag. Zum Vergleich: 1000 Liter Wasser entsprechen 8 Vollbädern 5000 x Zähneputzen 25 Duschen 20 Waschmaschinen Wie sieht es denn bei einem Wald mit vielen Bäumen aus, von denen ein durchschnittlicher Baum 200l Wasser täglich zieht? Das ist eine riesige Menge Wasser, die an einem Tag transportiert wird. Das Wasser aus dem Boden muss irgendwohin. Es sammelt sich als Feuchtigkeit über den Bäumen und im Wald selber. Die Feuchtigkeit über dem Wald beginnt, sich in Wolken zu sammeln und mit dem Wind werden die Wolken weiter in das Land getrieben, wo sie dann abregnen. So schaffen es die Wälder, große Mengen an Wasser weiter in das Land zu bringen, trockene Orte werden bewässert und so können dort neues Leben und neue Wälder entstehen. Und auch heute noch sind Wälder die Garanten für Niederschläge und unser Klima. Wenn wir diese großartige Leistung der Bäume/Natur betrachten, können wir ohne Probleme verstehen, dass unsere Ahnen Bäume als Gottheiten verehrt haben. Und wenn wir sehen, dass Bäume uns über Millionen von Jahren die Welt vorbereitet haben, können wir aus tiefstem Herzen sagen, dass wir Menschen aus den Wäldern kommen!
von Ian Jonathan 1. Mai 2024
Vor vielen vielen Sonnenumläufen erzählte meine Ururahne Aina in einem ihrer Traumgesichte dem Manne in ferner Zukunft von sich und das zu einem Zeitpunkte, da sie selber eine noch nicht erwachte Frau war: „ ... heute bin ich noch ein schon großes Mädchen, was noch nicht alles von dem weis‘, was Frauen wissen müssen, denn mein Mondblut hat noch nicht zu mir gesprochen. Wenn ich auch neugierig meinen Schwestern hinterher lauere, wenn sie stolz hinter ihrem Ritualbaum verschwinden – dorthin zu gehen ist mir noch immer nicht gestattet. Aber bald muß es doch so weit sein. So mager wie Eriaa um die Hüften ist, bin ich schon lange nicht mehr. Auch schmerzen die Pickel auf der Brust manchmal unter dem Fell des Hemdes und es sticht und kratzt schon oben zwischen den Beinen und es zieht so eigenartig. Dort, wo Mutter sagt, daß da auch das Geheimnis des Lebens sei. Erwachsenengeheimnisse – puuuh!“ Diese Worte wurde von Generation zu Generation in unserer Sippe weitergetragen und sie selber hat später beim Erzählen oftmals über diese kindliche Naivität gelacht. In all den vergangenen Zeiten bis auf heute haben uns unsere weisen Frauen immer wieder durch das Ritual des Erde-segnens, des Fruchtbarkeits-Segens geführt und dieses in jeglichem Jahr wieder mit uns allen zusammen – Frauen wie auch die Männer. Wenn auch in heutiger Zeit die Sonnengöttin einen Vorrang genießt, so stellte sich das Fruchtbarkeitsritual doch immer wieder auf den Urgrund unseres weiblichen, universalen Wesens – unseres Verwobenseins mit dem Nachtgestirn, welches, mal voll, mal dunkel, wachsend und wieder vergehend, seine Runden am Sternenzelte zieht. Wir fühlen die Kraft dieses Gestirnes in uns. Tief in uns spüren wir es. Die einen voll Unruhe und Schmerz, die anderen voller Freude und Gelassenheit und dieses ihr ganzes mittleres Leben lang. Die Zusammenhänge waren uns fremd und wir machten uns auch kaum Gedanken darum, denn dieses Geschehen nahm uns jeden Mon(d)nat wieder gefangen. Erst später, erst viel, viel später in der Zeit wird man die Zyklen verstehen, welche uns fruchtbar machen und empfänglich für die männliche Kraft. Zu meiner Zeit kamen die Kinder durch die Göttinnen und Götter in unseren Leib hinein – der wirkliche Grund, meine späteren Freundinnen – auch der war uns noch fremd. Ich wollte euch aber von Ainas Fruchtbarkeitsritual erzählen. Nachdem die Frauen vor der Aussaat der Körner die Erde mit hakenförmigen Stöcken aufgelockert hatten und danach die kleinen grauen, wunderbaren Schiffchen der Fruchtbarkeit in die weiche Erde drückten, danach ließ die weise Frau ihre segensreichen Sprüche für Wachstum und gute Ernte über die Äcker hinwegfliegen: coorn unde fruuht korn und nahrung uuinde unde naaas unde sunna winde und regen und sonne nemeton nemeeaa himmel – heiliger hain uuerde volla riche voller reichtum werde Das ruft sie, wenn die Mondfrau hoch am Himmel steht und das ruft sie wieder, wenn die Sonnengöttin über uns am Himmel entlangzieht. Und alle die Frauen, welche ihren Mondfluß haben, die stehen über den Feldern und segnen diese mit dem roten Wasser des Lebens, welches aus ihnen herausströmt. Wenn die Frauen also die Weihung der Felder vornehmen, stehen die Männer in weitem Kreise um sie herum und sie singen laut mit ihren tiefen Stimmen das Lob der Mütter und das Lob auf die Kräfte und die Stärke der großen Allmutter Sonne – denn es ist die Sonne, welche unsere Nahrung wachsen läßt und die den Jahreskreis immer wieder schließt und immer wieder öffnet – so, wie es die Erinnerungen und die Worte der Alten sagen: Sonne – Mutter, wärmende Mutter allen Lebens – Spenderin der Güte und der Güter, der Freude und des Seins. Mondin – Spenderin des Lichtes in der Dunkelheit, Hüterin unserer Träume und unserer Fruchtbarkeit. So kommt Heiliges zu Heiligem, Leben zu Leben und alle Fruchtbarkeit kehrt zu sich selbst und, zum Segen aller, in sich zurück. Ich werde nie verstehen, warum diese heiligen Handlungen in den Läufen der Zeit verkommen konnten und daß die Frauen, wenn der Mondfluß sich von ihnen löst, als unrein und unsauber betrachtet werden; daß sie sich bei einigen Völkern sogar absondern müssen von der Gemeinschaft. Und mit der Verdrängung solcher uralter Sitten werden nach und nach auch die Weisheit und die Lehren der Frauen verdrängt, verächtlich gemacht und vielfach sogar verschüttet, so daß ihr in eurer Zeit oftmals nur durch Märchen und Sagen von der Kraft der Weiblichkeit und ihren Segnungen erfahren könnt. So spricht auch die Neun-Zahl von unserem, weiblichen Leben selbst: Die Neun, dreimal die Drei oder das Quadrat derer selbst. Auch eine heilige Zahl: die Quadratur des Geheimnisses der Fragen und der Aufgaben der Märchen, ein Drittel des Mondumlaufes, ein Drittel des weiblichen Zyklusses, Ende des einen und Beginn eines neuen Zyklusses, Erinnerung an die Perioden des Seins, an die Schwangerschaft, an das Gären des Blutes, an die Mondphasen und an die Geschöpfe der Nacht, an die Mondgöttinnen, die heute ihre Macht verloren zu haben scheinen, da fast niemand sich um ihre Erweckung kümmert. Die Neun führt Erinnerungen mit sich an den Umsturz der matriarchalischen Zustände hin zu beherrschenwollendem, kriegführendem, zerstörendem männlichem, patriarchalischem Denken und Handeln. Trauer klingt auf in den Wissenden und Sehenden beiderlei Geschlechtes, daß die Zeit der Mütterlichkeit, die mütterlich schützende Gesinnung, die schöpfende, erhaltende Liebe, die verstehende, sich an den Naturläufen orientierende und dort verhaftete Denk- und Handlungsweise vernichtet, verschüttet wurde und Platz machen mußte einer männlichen, vernünftigen?, gewalttätigen Denkweise, hervorgerufen auch durch deren egozentrische, ja, fast narzistische, in Abwehr und Verabscheuung alles Weiblichen gipfelnde (siehe die Kurie mit ihrer antiweiblichen, weiblich-feindlichen, dem Weibe gegenüber überängstlichen, fast homo- und auch pädophilen) Einstellung. Eine Einstellung, die nicht mütterlich bewahrend, sondern in den Jahrtausenden sich bewiesen hat als zerstörend, kraftmeiernd, herrschend, beherrschenwollend, sich bewiesen hat als auch auf Streit und Vernichtung ausseiendes männliches Denken und Handeln - bis in unsere Tage, Stunden, Minuten und Sekunden hinein und wahrscheinlich auch noch weit über diese hinaus. Und es täte die Rückerinnerung auf eine matriarchalische Gesinnung gut, ohne aber auf die Militanz zu reflektieren, welche beider Seiten wohl unwürdig ist. Verstehende aller Länder - vereinigt euch - auch im Geiste, vor allem in diesem. Ja, Freundinnen in der Zukunft. Wenn es auch ein weiter Bogen war, den ich hier gespannt habe, so kommen mir solche Gedanken stets in den Sinn, wenn ich den Mond betrachte, ich mich den Göttinnen der Nachtgestirne unterwerfe, dann, wenn ich das Ziehen verspüre – tief unten in meinem Bauch. euere Aina aus den vergangenen jahrhunderten ian-jonathan der weiße schatten-gesichte hat [C] 01.Hornung 2009 (mit Auszügen aus der Novelle „...und träum nicht immer, Aina“)
von Peter 23. April 2024
Dies ist der Versuch einer Verschriftlichung meines Workshops: Reich der Pflanzen vom OBOD International Camp 2022 am Kronenburger See. Da ich das als Workshop konzipiert habe und die schriftliche Ausarbeitung nachträglich erfolgt ist, hoffe ich, dass diese dennoch verständlich sein wird. Auf dem Welt der Linden e.V. Blog wird nach und nach immer wieder ein Teil veröffentlicht. Da das Reich der Pflanzen für uns alle so bedeutend ist und die Grundlage für all unser heutiges Leben geschaffen hat, möchte ich darüber zuerst schreiben. Wie Pflanzen einen öden Felsbrocken bewohnbar machten Ganz zu Anfang war die Erde trostlos. Es gab nur die Elemente. Wasser, Steine, Feuer, Wind. Zusammen schafften die Elemente eine lebensfeindliche Atmosphäre. Stürme aus Feuer, Gas und Staub dazu Eiseskälte überzogen den Erdball. Leben war fast nicht möglich. Nur in kleinsten Tümpeln mit warmem Wasser vegetierten ein paar Bakterien vor sich hin. Und diese wenigen Bakterien kämpften hart in ihren wenigen Lebensräumen. Sie mussten sich anpassen an die Umgebung und so schlossen sie sich zu sehr kleinen Gruppen zusammen. Kleinstgemeinschaften aus Pilzen und Algen. Dennoch war der Kampf zu überleben extrem schwer für diese Gruppen. Bakterien hatten - über lange lange Zeiträume hin - nur die Möglichkeit Gestein zu zersetzen um an kleinste Mengen von Nährstoffen zu gelangen um zu leben. Dieser Prozesse war so anstrengend, dass dieses Leben nur darin bestand, sich am Leben zu erhalten. Aber wenn die Nacht am dunkelsten ist, strahlt das Licht umso heller. Und so stand die wichtigste Entdeckung der Erde kurz bevor: Unser Held war die kleine Blaualge. Diese kämpfte in ihrer kleinen Pfütze immer noch um ihr Überleben, als ein Störenfried auftauchte und auch Lebensraum in der Pfütze beanspruchte. Bei dem Störenfried handelte es sich um eine Gruppe von kleinen Bakterien, die nun auch in der Pfütze leben wollten. Und jetzt begann ein richtiger Krieg um das wenige an Lebensgrundlage, was vorhanden war. Die Alge versuchte ihren Platz in der Pfütze zu verteidigen und das kleine Bakterium konnte sich nicht auf Dauer widersetzen. Die Lösung, die dem Bakterium einfiel war es, einfach in die Alge einzudringen und sich in ihr zu verstecken. Die Alge war natürlich im Vollschock und versuchte alles, um das Bakterium in sich wieder los zu werden. Alles, was die Alge an Abwehr aufzubieten hatte, warf sie gegen das Bakterium. Und so entstand in der Alge ein wildes Gemisch von selbst hergestellten chemischen Stoffen, mit denen die Alge das Bakterium los werden wollte. Das Bakterium hingegen hatte die Wahl, ob es sich gegen die Zellchemie der Alge wehrte oder wieder hinaus in die Wasserpfütze zieht. Die Bedingungen in der Pfütze waren allerdings viel schlimmer als in der Alge. Also kämpfte das Bakterium darum, in der Alge zu bleiben. Und da geschah es: Durch Zufall trat die Sonne hinter den Wolken hervor. Und einige Sonnenstrahlen trafen unsere Blaualge. Und BUM!!! Die wilde Mischung von Chemie in der Alge, das Bakterium und die UV Strahlung der Sonne führten zu einer Reaktion. Und aus dieser Reaktion entstand das Chlorophyll im Bakterium. Und jetzt beginnt das Wunder der Photosynthese! Von jetzt auf gleich gab es Nahrung im Überfluss!! Denn aus Kohlenstoffdioxid konnte das Bakterium - mit dem Chlorophyll in seinem inneren – Nahrung herstellen. Und Kohlenstoffdioxid war eines der Gase, die in großen Mengen zu dieser Zeit vorkam und auch ein Grund für die Unwirtlichkeit des Planeten war. Alge und Bakterium haben gemeinsam den großen Vorteil einer Kooperation erkannt. Und so lebten beide vereint weiter. Und aus der Blaualge ist die Grünalge entstanden. Die Grünalge konnte sich also sehr schnell in großen Mengen vermehren. Und dabei veränderte sie den Planeten. Denn bei der Aufnahme von Kohlenstoffdioxid in die Alge als Nahrung, entstand als Abfallprodukt Sauerstoff, den die Alge wieder nach außen in die Welt abgegeben hat. Und so füllte sich die Atmosphäre der Erde nach und nach mit Sauerstoff und das giftige Kohlenstoffdioxid wurde reduziert. Es kam zu einer Transformation der Atmosphäre. Unser Planet wurde für Leben bewohnbarer. Und als Folge explodierte das Wachstum von Algen und kleinen Pflanzen. Und dieses Wachstum hielt über Millionen von Jahren an. Allerdings haben wir in diesem Zeitraum keine großen Pflanzen. Viel größer als Gräser oder Blumen wurden die Pflanzen nicht. Diese kleinen Pflanzen fingen an, die gesamte Erde zu überziehen. Irgendwann waren alle Landflächen bedeckt mit Vegetation. Und das führte dazu, dass Konkurrenz um den vorhandenen Platz entstand. Die Pflanzen versuchten also, sich einen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten zu verschaffen und warfen ihre eigenen Zell Labore an und erfanden – mit Versuch und Irrtum - den Stoff Lignin. Dieser Stoff ist der Grundstoff, der in Holz und in stützenden Geweben von Pflanzen generell vorkommt. Jetzt waren die Pflanzen fester. Bevor Lignin erfunden war, konnte jedes Wetter eine Pflanze umknicken und ein mehrjähriges Wachstum war nicht möglich. Jetzt aber konnten die Pflanzen Lignin in ihr Gewebe einlagern und stabil werden. Auch stand auf Anhieb neuer Lebensraum zur Verfügung. Denn es war nun möglich in die Höhe zu wachsen! Mehrere Jahre zu wachsen war kein Problem mehr. Und die Zeit der Bäume war gekommen! Von jetzt an veränderte sich die Atmosphäre noch viel schneller als zuvor. Der Menge des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid nahm immer mehr ab und der Gehalt an Sauerstoff nahm immer mehr zu. Durch diese Umstrukturierung der Atmosphäre wurde letztendlich Leben im Wasser (Algen veränderten den Sauerstoffgehalt im Meer) und später auch an Land möglich. Nun hatte die Natur 300 – 400 Millionen Jahre Zeit zu experimentieren und sich selbst zu verbessern. Mittels Versuch und Irrtum hat sie nicht nur Methoden der Selbstregulierung und der Balance, Netzwerke für gegenseitigen Austausch und Informationsweitergabe, zyklische Regelkreise, die die Lebensweise von Lebewesen in Wasser Luft und an Land bestimmen, geschaffen, sondern hat dabei auch ein extrem Ressourcen sparendes Kreislaufwirtschaft-System entwickelt, vor welchem jeder Ökonom vor Neid erblasst. Außerdem ist sie garantiert auch besser in der Lage sich auf Veränderungen jeglicher Art einzustellen, als es für uns Menschen der Fall ist. Erst nach diesen 300 – 400 Millionen Jahren beginnt die Geschichte des Menschen Die Natur und die Bäume sind also 100x länger auf der Erde als der Mensch. Wie es weiter geht erfahrt ihr im nächsten Teil...
von Birgit P 19. März 2024
„Psst.“ „Psst!“ „Selber psst!“ Raunte es durch das Gebüsch. „Nun seid doch mal leise, Ihr verschreckt sie noch.“ Flüsterte ein gesetzter Fee mit langem Bart und einem Stab in der Hand. Dünne Fältchen durchzogen sein Gesicht und bildeten unter seinen Augen kleine Lachfältchen. Aber im Moment schien er besorgt, ob der ungeduldigen Feen um ihn herum. Über ihnen bewegte sich ein Ast. Ein Uhu sortierte sich lautlos die Federn nach seiner Landung. Missbilligend blickte er die Feen unter ihm an und begegnete dem Blick des Fee. Betreten zuckte dieser mit den Schultern und beeilte sich seine jungen Begleiter zur Ruhe zu bringen. Am Rande des Feldes schnürte ein Fuchs lautlos entlang und verbarg sich in der Nähe im gleichen Gebüsch. Alle warteten gespannt in der Dämmerung, in der Zeit zwischen den Zeiten. Es war nicht mehr lange hin zum Sonnenaufgang, wo blieben sie nur. Einen Sternenglitzer später ging ein leises „Aaaah“ durch die Reihen der Feen. Von einem Ende des Feldes schwebte spielerisch tanzend eine in Licht getauchte Gestalt heran. Das schillernde Kleid in allen Farben des Frühlings umspielte weit wehend ihren Körper. In der Hand hielt sie einen dünnen Stab. Sie schritt über das karge Feld und um sie herum zeigte sich schüchternes Grün und kleine weiße Knospen von Schneeglöckchen. Von dem anderen Ende des Feldes schritt edel mit leichten federnden Schritten eine hohe Gestalt in Licht wie Schneewolken in der Dämmerung getaucht. Wo sie ging, wuchsen Schneeblumen, Schneekristalle, Frost umhüllte alles auf ihrem Weg. Ihr Kleid war eisblau und schneefrost, wehte im kalten Wind geschmeidig umspielend um ihren Körper. Auch sie hatte einen Stab in der Hand an dem prachtvolle Schneeflocken und Eiskristalle glitzerten. Als sie beide in der Mitte des Feldes eintrafen, erschien zwischen ihnen plötzlich eine weitere Gestalt. Größer, eindrucksvoller, respekteinflößender und doch Geborgenheit ausstrahlend. In der Dämmerung nur als Schatten wahr zu nehmen, nickte sie beiden Gestalten zu und zog sich rückwärts tretend zurück auf einen Beobachterplatz. Freigegeben in ihrem Tun begannen die beiden ungleichen Wesen, wie Pusteblumen im Wind umeinander zu tanzen. Mal schreitend, mal schwebend belauerten sie sich und schienen sich ebenso mit Worten wie mit Gesten Boden abringen zu wollen. Immer wenn der eine Stab kleine Blüten und knospendes Grün hervorbrachte auf dem Boden, wurden diese sogleich von Frost umhüllt. Immer wenn der prachtvolle Stab Schnee fallen ließ und den Boden weiß einpuderte, ließ der andere Stab diesen schmelzen und formte kleine weiße Schneeglöckchen stattdessen. Immer wieder tanzten die beiden leichtfüßig umeinander und zogen weite Kreise auf dem Feld. Sogar das Gebüsch, wo die Feen und Tiere im Versteck beobachteten, wurde einmal mit Frost überzogen. Ein erschreckter unterdrückter Aufschrei entrang sich aus den Kehlen der jungen Feen. Der Uhu und der alte Fee nickten wissend und blieben ruhig. Es brauchte nicht einmal so lange, wie der alte Fee „Es ist gleich wieder weg.“ sagen konnte, dass kleine Schneeglöckchen zwischen ihren Füssen wuchsen. Leise flüsterten die jungen Feen und zeigten dabei immer wieder auf die sich umspielenden Gestalten. Immer noch tanzten die beiden mit wehenden Kleidern umeinander, doch wer genau hinschaute, bemerkte, dass der Eis-Stab kleiner wurde und der Blumen-Stab etwas wuchs. Und immer wenn der eine Stab Schnee und Eis rieseln ließ, wurden die Blumen des anderen Stabes bunter. Schon waren ein paar Christrosen auf dem Feld zu sehen, die dem Frost trotzen. Und an dem Gebüsch der Feen sprossen kleine gelbe Winterlinge und streckten ihre Blüten mutig dem Schnee entgegen. Doch der Schnee wurde immer dünner und das Eis immer brüchiger. Das Dunkel über der Schneewolke verschwamm in ein dunkles Grau mit hellen Schlieren und die letzten Blumen wurden von dem Schnee nicht mehr dahingefegt und blieben. Die große Gestalt verließ ihren Beobachterposten mit einem großen Schritt und weit auseinander gebreiteten Armen. Obwohl die Stimme nicht wie Donner halte, drang sie in jede Ritze des Geschehens. „Haltet ein! Ihr habt einen famosen Tanz gezeigt, die Waagschalen sind fast ausgeglichen, ich bin zufrieden.“ Mit Blick auf den geschrumpften Eis-Stab: „Du hast noch etwas Zeit, nutze sie weise und geh dann zur Ruhe.“ Ihr Blick wanderte zu dem Blumen-Stab, der jetzt voller Blüten viel prachtvoller und größer aussah. „Sammle Deine Kraft weiter und gebe Mut und Hoffnung in jeden Keim, bald ist es soweit.“ Beide Wesen nickten lächelnd. Sie schwangen ihre Stäbe ein letztes Mal und es regnete Blüten und Schnee gleichzeitig. Schwungvoll drehten sie sich um und vergingen mit leichtem Schritt im aufkommenden Wind und einem ersten tastenden Strahl der Morgenröte. Die große Gestalt drehte sich zu dem Gebüsch und mit warmen wissenden Augen nickte sie dem alten Fee einmal zu. Oder war es der Uhu? „Nicht lang, dann sind der Tag und die Nacht gleich und die Zeit der Sonne ist gekommen.“ Sprach sie über das Feld und mit dem zweiten Strahl der Morgenröte entschwand sie langsam. Ein „Ohhh!“ und „Ohh, wie schade“ erklang im Gebüsch der Feen. Der Uhu flog los und war bald außer Sicht. Der Fuchs rollte sich in seiner Deckung ein und begann ein Nickerchen. Nur die Feenkinder waren noch ganz aufgeregt und wollten gar nicht mehr aufhören. „Hast Du das gesehen, wie sie den Eiskristall ….“ Und „Aber die letzte Blume, die war toll, damit hatte sie es..“ und „Hast Du auch gesehen, dass die meisten Blumen und Schneeflocken bei uns runterkamen am Ende?“ Der alte Fee nickte. „Ja, sie wissen immer, dass wir hier sind und wir wissen, dass sie immer um uns sind, auch wenn wir sie nicht sehen. Es ist schön, dass wir es wissen und fühlen.“ von Birgit P.
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